Einheit reist zum Spitzenspiel nach Aue
Nach dem gelungenen Jahresauftakt und einer perfekten Hinrunde steht für die Handballer des HC Einheit Plauen am Samstagnachmittag der nächste Höhepunkt bevor. Beim Tabellenzweiten EHV Aue II wollen die Füchse mit einem Sieg gegen den ersten Verfolger einen weiteren Schritt für den direkten Wiederaufstieg machen.
„Es ist ein wegweisendes Spiel, wir sind in einer sehr guten Ausgangslage und diese können wir mit einem Sieg noch weiter vergolden“, sagt Einheit-Trainer Jan Richter: „Wir wollen unsere Serie von elf Siegen in Folge weiter ausbauen und damit einen Grundstein für den direkten Wiederaufstieg legen“. Doch auch die Auer haben einen Lauf, beendeten die Hinrunde nicht nur auf dem zweiten Tabellenplatz, sondern feierten auch den achten Sieg in Serie und haben neben der zweitbesten Tordifferenz (plus 52) auch mit 355 erzielten Treffern die zweitbeste Offensive. „Wir sind mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden“, resümiert Aues Trainer Philipp Braun: „Wir wussten, dass wir ein sehr starkes Auftaktprogramm mit auswärts Plauen (23:32), dann zu Hause Zwönitz (33:21) und dann wieder auswärts Hoyerswerda (27:31) haben“. Nur diese beiden Partien auf fremden Parkett gingen bisher verloren, alle anderen Begegnungen wurden gewonnen und so avancierten die Erzgebirger mit 18:4 Punkten zum ersten Verfolger der überall führenden Vogtländer. „Dass wir uns nach dem Oberliga-Abstieg so gut entwickelt haben und sich die jungen Spieler so schnell in der Sachsenliga so gut zurecht finden sowie gegen gestandene Mannschaften mit sehr gutem Niveau so stark spielen, war nicht planbar“, kommt für Braun die aktuelle Platzierung auch ein Stück weit überraschend. Denn die Silberbergstädter haben ihre Mannschaft noch einmal verjüngt, spielen meist mit vier bis fünf Akteuren, die noch in der A-Jugend zum Einsatz kommen könnten und hatten so in neun Begegnungen einen Altersdurchschnitt von unter 20 Jahren. „Das erste Auswärtsspiel in Plauen war sehr deutlich sowie schnell entschieden, in Hoyerswerda haben wir es dann geschafft, trotz Rückstandes das Aufeinandertreffen über 45 Minuten offen zu gestalten und sind dann leider in der entscheidenden Phase, in der das Spiel zu unseren Gunsten kippen kann, an uns selbst oder am gegnerischen Torhüter gescheitert“, erinnert sich Philipp Braun: „Mit diesen Erfahrungen schafften wir es dann, in Weinböhla die selben Fehler nicht mehr zu machen, weil wir schon einen Schritt weiter waren und konnten dort dann auch gewinnen“. So gelang es auch, sich gegen den HSV Dresden (31:30) und gegen KJS Club Dresden (27:26) denkbar knapp durchzusetzen. „Wir hatten viele Partien, in denen es lange offen war, wer sie gewinnt und da hat meine Mannschaft bei der Stabilität viele Schritte nach vorn gemacht“, freut sich der Auer Trainer: „Für uns ist besonders wichtig, dass sich die Individualität der Spieler sowie die Auswahl weiterentwickelt und das ist für uns wichtiger als das Ergebnis“. Im Vergleich zur 23:32-Hinspielniederlage hat sich das Juniorteam körperlich und spielerisch weiterentwickelt, vor allem in den Zweikämpfen liegen ihre Stärken. Die größte Schwäche der Bergstädter ist die fehlende Konstanz, was die letzte Begegnung gegen den Radefeld SV offenbarte: Führten die Muldestädter zur Halbzeit mit acht Toren, schmolz dieser Vorsprung Mitte des zweiten Durchgangs auf vier Tore zusammen. „Wir spielen einen schnellen Handball, aber legen trotzdem großen Wert darauf, sehr diszipliniert zu agieren und haben dafür eine klare Spielidee“, beschreibt Braun seine Spielidee. Dabei kommt es am Samstag auch zu mehreren „freudigen Wiedersehen“, denn Philipp Braun trainierte vier Jahre Maurice Thiele und auch Jan Faith spielte bereits unter dem Auer Übungsleiter: „Wir freuen uns auf das Aufeinandertreffen, auch wenn aus meiner Sicht Plauen der klare Favorit ist“. Diese Rolle nimmt sein Trainerkollege Jan Richter erstmals in dieser Saison nicht an: „Es ist ein typisches 50:50-Spiel, wir sind zwar in der Poleposition als Tabellenführer, aber spielen auf fremdem Parkett und Aue hat auch einen Lauf wie wir“. Diesen wollen die Rot-Weißen mit einer aggressiven, guten Abwehr und einem Angriff mit wenigen einfachen Ballverlusten sowie einer starken Wurfquote beenden. „Wie im Hinspiel, als wir Aue in der Offensive zur Verzweiflung gebracht und die daraus entstandenen Konterchancen effizient genutzt hatten“, weiß Richter: „Wir müssen voll konzentriert in die Partie starten, um Aues Hoffnungen auf einen Punktgewinn gleich im Keim zu ersticken“. Deshalb sollen die Spitzenstädter von Anfang bis Ende das Geschehen auf dem Parkett dominieren, sich auf ihr eigenes Spiel konzentrieren und bei Ballgewinn sofort schnell umschalten. „Ich gehe davon aus, dass es eine sehr schnelle und kräftezehrende Begegnung wird“, mutmaßt der Übungsleiter: „Wir sind aber darauf sehr gut vorbereitet und hatten bisher auch noch nie Athletikprobleme, auch weil wir dank der breiten Bank jederzeit wechseln können“. Auch geht Jan Richter von einer offensiven Auer Deckung aus: „Wir müssen im Angriff sehr kreativ agieren, aber ich weiß, dass die Mannschaft im Stande ist, jedes Abwehrsystem erfolgreich zu bespielen“. Die Wichtigkeit des Aufeinandertreffens sei jedem Akteur bewusst und jeder wisse, worum es geht, ist der Einheit-Trainer zuversichtlich: „Es wird das schwerste Duell und da müssen wir den Kampf voll annehmen sowie brauchen über die gesamte Spielzeit eine Top-Leistung“.
Für die schwerste Auswärtsfahrt in dieser Saison hoffen die Vogtländer wieder auf eine zahlreiche und lautstarke Unterstützung der treuen Anhänger - die Partie beginnt am Samstagnachmittag, um 16.30 Uhr, in der Erzgebirgshalle in Lößnitz (Ringstraße 15) und der Bus fährt 13.45 Uhr an der Einheit-Arena sowie um 14 Uhr am Sportplatz am Lindentempel los. (flow)
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