Einheit gewinnt Spitzenspiel gegen Aue
Auch der Tabellenzweite und stärkste Verfolger EHV Aue II konnte den Sachsenliga-Spitzenreiter HC Einheit Plauen am Samstagnachmittag nicht stoppen. Nach dem 33:28-Sieg zum Rückrundenstart bauten die Füchse die Tabellenführung auf fünf Punkte aus.
Der Jubel kannte bei den Spielern, Verantwortlichen und zahlreich mitgereisten Fans des HC Einheit Plauen nach dem Abpfiff keine Grenzen mehr, denn nach dem souveränen 33:28-Sieg beim Oberliga-Mitabsteiger EHV Aue II haben die Rot-Weißen einen großen Schritt in Richtung direkter Wiederaufstieg gemacht. Dabei starteten die Spitzenstädter beim wahrscheinlich stärksten Liga-Kontrahenten sehr unglücklich in die Partie, so prellte sich Mittelmann David Zbiral auf den Fuß, kassierten ein Zeitspiel-Gegentor und hatten Pech mit einigen Schiedsrichterentscheidungen. So stand es nach fünf Minuten 4:1 für das Juniorteam, die alle ihr mit insgesamt sechs Toren erfolgreichster und Drittliga-erfahrene Werfer Nico Planken aus dem rechten Rückraum erzielte. Doch dann verkürzte der starke Kreisläufer Jakub Sira zum 2:4 und obwohl wenig später Petr Jahn die erste Zwei-Minuten-Strafe in einem fairen Spitzenspiel kassierte, sollte dieser Treffer der Beginn eines 12:2-Laufes der Vogtländer werden, die somit nicht nur in Unterzahl durch einen äußerst clever agierenden Zbiral zum 4:4-Ausgleich trafen, sondern auch beim Stande von 13:6 nach 23 Minuten quasi das Aufeinandertreffen entschieden hatten. „Wir mussten uns erst auf den Auer Rückraum einstellen und sind dann besser abgestimmt herausgetreten“, analysiert Einheit-Trainer Jan Richter: „Wir hatten uns im Angriffsspiel gefunden, fanden die Lücken oder den freien Mitspieler und waren sehr treffsicher“. Doch die Hausherren stellten ihre 6:0-Abwehrformation auf eine auf die linke Seite verschobene 5:1-Deckung um, um Plauens zehnfachen Torschützen Petr Linhart im rechten Rückraum besser zu verteidigen. Diese Maßnahme zeigte Wirkung, denn die Füchse hatten kurzzeitig einige Probleme in ihren sonst sehr strukturierten Offensivbemühungen, sodass die Erzgebirger den Rückstand auf 11:15 verkürzten.
Wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff netzte dann der überragende Linksaußen Jan Kacin zum 16:11 ein und läutete damit die zweite dominante Phase der Spitzenstädter ein. Denn bis zur 37. Minute bauten die Vogtländer ihren Vorsprung auf neun Tore aus (22:13), auch weil der herausragende Torhüter Josef Pour über 50 Prozent der Würfe hielt und „selbst einige unhaltbare Abschlüsse parierte“, lobte Richter. Doch erneut stellte das Juniorteam um, agierte nun in einem 3:3- sowie 4:2-Defensivsystem und legte damit wieder eine Aufholjagd hin, die erst Mitte des zweiten Durchgangs beim Stande von 19:24 endete. „Wir haben zu lange gebraucht, um uns auf die Umstellungen in der Auer Abwehrformation einzustellen“, ärgert sich der Einheit-Trainer: „Die Hausherren haben sehr tief in der Taktik-Kiste gewühlt“. Nun startete Linhart die dritte spielbestimmende Phase der Plauener, die sich innerhalb von acht Minuten einen Zehn-Tore-Vorsprung erspielten (31:21) und damit endgültig die Begegnung für sich entschieden. Danach fiel bei den Füchsen die Anspannung ab, es wurde fleißig durchgewechselt und viel ausprobiert, sodass die Erzgebirger Jan Richter gut drei Minuten vor dem Ende noch zu seiner dritten Auszeit zwangen. „Wichtig war, dass wir mit nur kleinen Korrekturen den Auer Lauf stoppen konnten“, erklärt der Übungsleiter. Denn das Juniorteam zeigte immer wieder mit Tempogegenstößen, wie gefährlich es werden kann, wenn sich der Gegner einfache Ballverluste erlaube und somit konnte die Drittliga-Reserve noch bis zum Abpfiff etwas Ergebniskosmetik betreiben.
„Wir sind überglücklich, dass wir dieses Vier-Punkte-Spiel auch auf fremdem Parkett für uns entscheiden konnten“, resümierte Jan Richter: „Wir agierten nicht in allen Spielphasen optimal, aber alles in Allem überwiegt die Zufriedenheit“. So haben die Rot-Weißen zwar das Geschehen nahezu die gesamte Zeit bestimmt, dennoch haben sie sich über die 60 Minuten zu viele technische Fehler erlaubt und wurden immer wieder ausgekontert. „Der Sieg fiel zu niedrig aus, wir hätten auch deutlich höher gewinnen können“, so der Einheit-Trainer, der bereits den Fokus auf die nun begonnene Rückrunde legt: „Die Herausforderung für die nächsten Wochen ist, dass wir die Konzentration hoch halten müssen und wenn uns das gelingt, dann werden wir auch wieder in die Mitteldeutsche Oberliga aufsteigen“. (flow)
HC Einheit Plauen: Balin, Pour - Kveton (2), Model (1), Gemeinhardt, Thiele, Krüger (1/1), Linhart (10/2), Kacin (10), Jahn, Zbiral (3), Faith (1), Pecek (2), Sira (3); Trainer Jan Richter, Co-Trainer Heiko Schuster, Mannschaftsverantwortlicher Bernd Grimm, Physio Christian Ulbricht
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