Einheit steigt direkt wieder in die Mitteldeutsche Oberliga auf
Nach dem 36:27-Sieg gegen den Tabellendritten HSV Weinböhla feiern die Handballer des HC Einheit Plauen vor 421 Zuschauern in der Einheit-Arena am Samstagabend den Meistertitel in der Sachsenliga und schaffen damit den direkten Wiederaufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga.
Als die letzte Minute im Spitzenspiel zwischen dem verlustpunktfreien Spitzenreiter HC Einheit Plauen und dem Tabellendritten HSV Weinböhla anbracht, hielt es nicht nur die 421 Zuschauer in der Einheit-Arena, sondern auch die Spieler sowie Verantwortlichen auf der Bank nicht mehr auf ihren Plätzen. „Wir sind überglücklich, wir haben unser Ziel in der Sachsenliga mit dem Meistertitel und dem direkten Wiederaufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga bereits vier Spieltage vor Saisonende erreicht“, freute sich Einheit-Trainer Jan Richter: „Die Stimmung war sehr ausgelassen und ich bin wirklich stolz auf meine Mannschaft, die diesen Erfolg natürlich gebührend gefeiert hat“. Dass die Aufstiegsfeier überhaupt schon am Samstagabend und damit auch vor heimischem Publikum begangen werden konnte, lag auch an der überraschenden 27:28-Niederlage des Tabellenzweiten EHV Aue II gegen KJS-Club Dresden - und diese Information verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Füchse-Lager. „Es ist ein unglaublich tolles Gefühl, es war die Krönung einer bisher perfekten Saison“, strahlt der Übungsleiter: „Wir sind total glücklich, dass so viele Zuschauer da waren und mit uns feiern konnten“. Zur ausgelassenen Stimmung trugen vor allem die ersten 41 Minuten des Spitzenspiels bei, in denen die Rot-Weißen die Randdresdener dominierten und sich mit einer 14-Tore-Führung beim Stand von 31:17 belohnten. „Ein Schlüssel zum Erfolg war die beste erste Halbzeit in dieser Saison, in der wir eine sehr gute Abwehr stellten und effektiv im Umschaltspiel waren“, analysiert Richter: „Wir standen kompakt, haben so viele Ballgewinne erzwungen und diese dann rigoros verwertet, weil wir im Abschluss absolut konzentriert waren“. Dabei mussten die Spitzenstädter den kurzfristigen Ausfall ihres besten Werfers Petr Linhart verkraften, doch ein überragender Maximilian Krüger mit insgesamt zehn Treffern ließ ihn fast vergessen. „Wir haben Linos Ausfall im Kollektiv sehr gut kompensiert und dass wir ihn so gut ersetzen konnten, zeigt, welche Qualität wir auch in der Breite des Kaders haben, die uns schon durch die ganze Saison getragen hat“, schätzt der Einheit-Trainer ein: „Das Zusammenspiel zwischen dem Rückraum und den Kreisläufern war sehr gut, da wir im Rückraum sehr druckvoll agierten und sich dadurch die Räume am Kreis ergaben“. Denn versuchten die Gästen den an diesem Tag nicht zu stoppenden Krüger am Wurf zu hindern, setzten sich die Kreisläufer Jakub Sira sowie Karel Kveton geschickt ab und so mussten die wiedererstarkten Weinböhlaer schnell feststellen, dass in Plauen keine Punkte zu holen sind. „Wir waren sehr gut auf Weinböhla eingestellt und haben das im Kollektiv sehr gut gemacht, da wir schnell auf den Beinen waren sowie die Absprachen sehr gut funktioniert haben“, erklärt Jan Richter: „Es war für Weinbböhla sehr schwer, ihren ehemaligen Zweitligakreisläufer Henning Quade in Szene zu setzen oder sich mit ihrem Oberliga erfahrenen Rückraum gute Würfe zu kreieren“. Dass man solche Spieler wie auch den ehemaligen Zweitligarechtsaußen Rene Boese nie ganz aus dem Spiel nehmen kann, zeigen ihre 21 erzielten Tore. „Aber sie konnten dem Spiel nie einen Stempel aufdrücken“, stellt der Übungsleiter fest: „Wir hatten trotz ihrer großen Qualität glücklicherweise keine Probleme und haben gezeigt, zu was wir im Stande sind“. Vor allem aber zeigten die Füchse auch eine Reaktion nach dem knappen Einzug ins Finale des Sachsenpokals. „Ich hatte schon im Training gemerkt, dass jeder Spieler wusste, dass die Leistung aus der Vorwoche nicht ausreicht, um Weinböhla zu schlagen“, berichtet Richter: „Es war genau die Reaktion bei der Einstellung und beim Spielwitz, die wir gebraucht haben“. Dass die Rot-Weißen zwischen der 41. sowie 51. Minute keinen Treffer mehr bejubeln konnten und die Randdresdener mit einem 5:0-Lauf auf 31:22 verkürzen Konten, lag auch daran, dass ab diesem Zeitpunkt die Aue-Pleite feststand. „Die aus Aue schwappte zu uns rüber und kam bei immer mehr Spielern an, weshalb man dann mit dem Gedanken schon bei der Aufstiegsfeier war“, zeigt sich der Einheit-Trainer verständnisvoll: „Die Mannschaft war dann schon in Lauerstellung auf den Schlusspfiff, wir wussten, dass wir die Partie nur nicht zu Ende bringen müssen und aufgrund des sehr komfortableren Vorsprungs sowie der weiterhin ordentlichen Abwehrarbeit haben wir uns dann einige Unkonzentriertheiten oder Fehlwürfe geleistet“. In den letzten neun Minuten der Begegnung trafen dann beide Mannschaften gleich, alle Spitzenstädter erhielten ihre Einsatzzeit und zählten nur noch die Sekunden herunter. „Der Rückhalt der Fans war extrem wichtig, es war eine wirklich schwere Phase und ein Tal, durch das wir gemeinsam gehen mussten, deshalb war es einfach schön, dass die Zuschauer wiedergekommen sind sowie sehen, dass wir wirklich viel Arbeit in den direkten Wiederaufstieg reingesteckt haben“, sagt Jan Richter: „So ein Lauf und so eine Dominanz war natürlich nicht zu planen, da bin ich nicht nur unglaublich stolz auf meine Mannschaft, sondern auch aufs Umfeld, wie wir das geschafft haben“. Welche Qualität die Plauener haben, bewiesen sie bereits in einer nahezu optimal verlaufenen Vorbereitung gegen höherklassige Mannschaften, dennoch mussten sich die Vogtländer erst an den Tempohandball gewöhnen. „Wir wissen, was unsere Stärken sind, weshalb wir unser Spielkonzept vor der Saison daran angepasst haben und damit wollen wir auch in der nächsten Spielzeit gegen dann noch stärkere Gegner erfolgreich sein“, will der Übungsleiter jetzt nach dem 18. Sieg im 18. Spiel nicht nachlassen: „Wir haben jetzt die Chance, das Double zu holen, was uns letztmalig 2000 mit vier Minuspunkten gelang und wir wollen es diesmal aber verlustpunktfrei schaffen, haben also noch einige Ziele“. (flow)
HC Einheit Plauen: Balin, Pour, Hujer - Kveton (1), Model (2), Gemeinhardt, Thiele (2), Krüger (10), Kacin (5), Jahn, Zbiral (5), Faith (3), Pecek (3), Sira (5); Trainer Jan Richter, Co-Trainer Heiko Schuster, Mannschaftsverantwortlicher Bernd Grimm, Physio Christian Ulbricht
HSV Weinböhla: Lindner, Setzer, Nguyen (2), Häberer (4), Weig, Just, Schmidt, Neumann (2), Boese (10/4), Quade (7), Riedel (2); Trainer Martin Kovar, Co-Trainer Nils Gäbler, Mannschaftsverantwortlicher Ben Leuteritz, Physio Stefanie Marx
Verwarnungen: 2 für HC Einheit Plauen, 1 für HSV Weinböhla
Zeitstrafen: 2 für HC Einheit Plauen, keine für HSV Weinböhla
Zuschauer: 421
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