Einheit gewinnt auch letztes Auswärtsspiel in Zwenkau
Mit dem elften Sieg in der elften Partie auf fremden Parkett haben die Handballer des HC Einheit Plauen alle 22 möglichen Punkte in dieser Sachsenliga-Saison eingefahren. Wieso der 32:25-Erfolg bei Germania Zwenkau einen Wermutstropfen hat.
Die Handballer des HC Einheit Plauen sind erst die dritte Mannschaft, die in die Mitteldeutsche Oberliga aufsteigen und alle Auswärtsspiele in der im Jahre 2010 gegründeten Sachsenliga gewonnen haben. Dieses Kunststück gelang als erstes dem HC Elbflorenz 2006 II in der Saison 2016/2017, bevor dann der HC Glauchau/Meerane in der allerdings nach dem 17. Spieltag abgebrochenen Corona-Saison 2019/2020 ebenfalls alle acht bestrittenen Begegnungen auf fremden Parkett gewann. Dass die Füchse auch diesen Rekord einstellen wollen, zeigten sie gleich zu Beginn des Aufeinandertreffens am Samstagabend: Bereits nach vier Minuten führten die Rot-Weißen mit 5:0 und nach zwölf Zeigerumdrehungen stand es schon 9:2 für die Spitzenstädter. „Es war eine sehr konzentrierte Abwehrleistung, die Verteidigung hat sehr gut gearbeitet und den Torhüter gut unterstützt“, freut sich Einheit-Trainer Jan Richter: „Die daraus resultierenden Tempogegenstöße haben wir effektiv genutzt und uns mit vielen einfachen Treffern belohnt“. Doch bis Mitte der ersten Halbzeit konnten die Zwenkauer mit einem 4:0-Lauf auf 6:9 verkürzten, da sich die Vogtländer erst eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Meckerns erlaubten und dann kurzzeitig nach einer zweiten Hinausstellung sogar in doppelter Unterzahl waren. „In den Köpfen einiger Spieler war nach dem super Start schon die Partie entschieden“, kritisiert der Übungsleiter: „Wir haben uns dann auch nach einigen unglücklichen Pfiffen der Unparteiischen mehr mit dem Schiedsrichterduo als mit dem Aufeinandertreffen beschäftigt“. Bis zur 20. Minute erhöhten die Füchse mit einem 3:0-Lauf durch das Rückraum-Trio David Zbiral, Petr Jahn und Petr Linhart per Siebenmeter wieder auf 12:6, bevor Jahn wegen einer Knieverletzung ausgewechselt werden musste. Und als dann der eigentliche Mittelmann Kevin Model, der für den ebenfalls verletzten Jan Kacin auf Linksaußen zum Einsatz kam, kurz vor der Pause zum 19:11 traf, war die Begegnung bereits entschieden. „Dass wir nun zwei angeschlagene Spieler haben, ist sehr schade und aufgrund der Ausfälle haben wir es uns in der Partie deutlich schwerer gemacht“, beschreibt Richter den Wermutstropfen: „Wir mussten einige taktische Veränderungen vornehmen, die auch etwas Unruhe in unser Agieren brachten, aber dennoch war es unter den Umstanden eine ordentliche Leistung“.
Denn dadurch konnten die Randleipziger nicht nur bis zum Seitenwechsel auf 13:19 verkürzen, sondern legten auch zu Beginn des zweiten Durchgangs mit zwei Treffern nach, sodass nach dem halbzeitübergreifenden 4:0-Lauf der Vorsprung der Rot-Weißen auf vier Tore beim Stand von 19:15 schmolz. Doch davon ließ sich der verlustpunktfreie Tabellenführer bei den noch um den Klassenerhalt kämpfenden Neuseenländern nicht verunsichern und baute die Führung beim 21:15 wieder auf sechs sowie beim 24:17 nach 38 Minuten auf sieben Tore wieder aus. „Zwenkau hat uns einen harten Kampf geliefert, den wir aber angenommenen haben und so konnten wir die Begegnung dennoch von Anfang bis Ende dominieren“, analysiert der Einheit-Trainer: „Zwenkau scheint uns nicht zu liegen“. Allerdings leisteten sich die Spitzenstädter Mitte der zweiten Halbzeit wieder einige Unkonzentriertheit im Angriff, die trotz eines guten Rückzugsverhaltens zu einigen Tempogegenstößen führten und so die Hausherren wieder auf 20:24 sowie 22:26 in der 49. Minute verkürzen konnten. „Wir haben in der Offensive zu viele einfache technische Fehler gemacht, uns zu viele Fehlwürfe geleistet und dazu hat der gegnerische Torhüter eine sehr gute Leistung abgerufen“, ärgert sich Jan Richter: „Wir hatten aber auch aufgrund der angeschlagenen Spieler weniger Optionen und dann hat uns auch ein bisschen die Kraft gefehlt, um über die kompletten 60 Minuten volles Tempo zu gehen“. Dennoch gelang es den Vogtländern, eine spannende Schlussphase zu vermeiden, auch weil Torhüter Dominik Balin sich mehrmals sehenswert auszeichnen konnte und so für einfache Ballgewinne sorgte, die seine Vorderleute nun mit präzisieren Abschlüssen sicher in eigene Treffer verwandelten - nach 57 Minuten beim Stand von 32:23 war das Aufeinandertreffen endgültig entschieden. „Zwenkau hat uns immer wieder zu Fehlern gezwungen und wir kamen nach dem super Start nicht mehr an unser Leistungsmaximum heran“, resümiert ein dennoch zufriedener Richter: „Es war ein hartes Stück Arbeit, aber wir haben die Pflichtaufgabe erfüllt und in einem anderen Spiel gehen unsere Pfosten- oder Lattentreffer auch rein, dann werfen wir auch gegen die zweitbeste Defensive der Liga mehr Tore“. (flow)
HC Einheit Plauen: Balin, Pour, Hujer - Kveton (3), Model (4), Gemeinhardt, Krüger (2), Linhart (9/5), Kacin (2), Jahn (1), Zbiral (2), Pecek (6), Sira (3); Trainer Jan Richter, Co-Trainer Heiko Schuster, Mannschaftsverantwortlicher Bernd Grimm, Physio Christian Ulbricht
Germania Zwenkau: Runge, Hartmann - Schubert (1/1), Günther (4), Nötzel (5), Sundorf (4), Germershausen (3), Riedel (2), Knorr, Jaenichen (2), Born (2), Grafe (2); Trainer Michael Schneider, Mannschaftsverantwortliche Vivien Mokry, Physio Linda Seufzer
Verwarnungen: 3 für HC Einheit Plauen, 3 für Germania Zwenkau
Zeitstrafen: 3 für HC Einheit Plauen, keine für Germania Zwenkau
Bild zur Meldung: Einheit gewinnt auch letztes Auswärtsspiel in Zwenkau