Einheit will Rekord für die Ewigkeit aufstellen
Noch nie in der im Jahre 2010 gegründeten Sachsenliga hat eine Mannschaft die Saison ohne einen einzigen Minuspunkt beendet. Gewinnen die Handballer des HC Einheit Plauen auch am Samstagabend ab 18.30 Uhr vor heimischem Publikum gegen die abstiegsbedrohte HSG Freiberg II, schreiben sich die Füchse in die Geschichtsbücher ein.
„Wir wollen auch das letzte Punktspiel gewinnen, die Sachsenliga-Saison perfekt beenden und unseren Zuschauern nochmal einiges bieten“, kündigt Einheit-Trainer Jan Richter an: „Ich bin sehr stolz, dass wir den direkten Wiederaufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga geschafft, uns über die gesamte Spielzeit weiterentwickelt haben und jetzt wollen wir den letzten Schritt auch noch gemeinsam gehen, um uns als verlustpunktfreier Meister in die Geschichtsbücher eintragen zu können“. Das wird besonders schwer, denn die jungen Dachse sind akut abstiegsgefährdet, stehen mit 13:29 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz (haben den direkten Vergleich gegen den punktgleichen Zwönitzer HSV gewonnen) und brauchen noch mindestens einen Zähler, um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. „Es gebührt der Mannschaft größten Respekt, dass sie trotz des vorzeitigen Titelgewinns sich weiter für jedes Aufeinandertreffen voll motiviert, jede Partie gewinnen möchte und deshalb habe ich keine Sorge, dass die Jungs die letzte Begegnung zu locker nehmen“, möchte der Übungsleiter für Wettbewerbsgleichheit sorgen: „Wir wollen mit den Fans gemeinsam den Aufstieg sowie die Meisterschaft feiern, denn seit dem bitteren Abstieg haben wir auf dieses Ziel hingearbeitet und freuen uns sehr, dass wir nach der enttäuschenden letzten Saison diese Scharte auswetzen konnten“. Damit es nach Abpfiff auch den 22. Sieg im 22. Spiel zu feiern gibt, „wollen wir wieder so gut wie im Hinspiel in die Partie starten, müssen gleich von Beginn an hellwach sein und wollen wieder über unser schnelles Spiel erfolgreich sein“, gibt Richter die Marschroute vor: „Eine starke Abwehr im Zusammenspiel mit einem gut aufgelegten Torhüter wird wieder unser Unterpfand sein“. So führten die Rot-Weißen Anfang Januar bereits nach sieben Minuten mit 6:1 und konnten über die starken Kreisläufer Jakub Sira sowie Karel Kveton insgesamt elf Tore erzielen. „Wir werden das ausnutzen, was uns Freiberg anbietet“, sieht der Einheit-Trainer seine Auswahl variabel aufgestellt: „Wir müssen sie immer wieder vor Probleme stellen, dann werden wir unsere Ballgewinne haben, die wir dann wieder effektiv in eigene Tore umwandeln müssen“.
Doch auch die Bergstädter mit dem gebürtigen Plauener Co-Trainer Ingolf Jaeger sind taktisch gut eingestellt: „Wir sind vom Hinspiel gewarnt und haben die Mannschaft darauf ausgerichtet, gegen Einheits schnelle Mitte sowie zweite Welle erfolgreich zu arbeiten“. Allerdings steckt den Silberstädtern noch die Niederlage vergangenen Samstag im Kellerduell gegen den bereits abgestiegenen Radeberger SV in den Knochen, das aufgrund einer schwachen Anfangsphase mit 25:27 verloren wurde. „Wir sind sehr enttäuscht von dem Spielverlauf sowie Ergebnis und dass wir an diesem Tag unser Potenzial nicht aufs Parkett gebracht haben“, ärgert sich Ingolf Jaeger: „Radeberg konnte frei aufspielen und wie das dann manchmal so ist, machten sie eines ihrer besten Saisonspiele, weshalb sie auch am Ende nicht unverdient gewonnen haben“. Auch wenn die Universitätsstädter diese riesige Chance auf den vorzeitigen Ligaverbleib so vertan haben, haben sie laut Jaeger eine super Saison gespielt. „Wir sind prinzipiell sehr zufrieden mit dem Saisonverlauf und dieses Radeberg-Spiel wird diesem leider nicht gerecht“, so Freibergs Co-Trainer: „Die Entwicklung der jungen Spieler ist sehr gut und einige belohnten ihre starken Leistungen sogar mit Einsätzen in der Mitteldeutschen Oberliga“. Das untermauern auch die Ergebnisse, denn der Aufsteiger konnte in den meisten Aufeinandertreffen mithalten, musste sich lediglich den besten vier Aufgeboten deutlich geschlagen geben und konnte sechs Siege einfahren. „Die Entscheidung aufzusteigen, war zu 100 Prozent richtig und es macht viel Spaß, in der Sachsenliga zu spielen“, sagt Jaeger: „Es ist eine sehr schöne Erfahrung, wir zeigten teilweise sehr gute Leistungen und dass wir am letzten Spieltag immer noch um den Klassenerhalt kämpfen können, bestätigt uns“. Einen größeren Anteil daran hat auch Alexander Matschos, der schon auf internationalem Parkett in der European League, über viele Jahre in der zweiten Bundesliga und noch in der letzten Saison in der Mitteldeutschen Oberliga aktiv war. Mittlerweile hält der 42-Jährige bei den jungen Dachsen als Abwehrchef die Zügel in der Hand und ist mit durchschnittlichen 4,89 Treffern pro Begegnung der beste Torschütze - vor allem deshalb, weil er auch dann wirft und trifft, wenn es mal nicht läuft. „Es ist eine Wand und die muss man erst einmal bespielen“, erinnert sich Jan Richter, der selbst schon gegen Matschos spielte: „Er ist ein sehr wichtiger Spieler, eine Stütze der Mannschaft, dennoch dürfen wir uns nicht nur auf ihn konzentrieren“. Der Rückraumspieler netzte im Hinspiel sechs Mal ein, setzt sehr viele Akzente und kann den jungen Mitspielern helfen sowie Unterstützung bieten. „Er ist ein unheimlich erfahrener und mannschaftsdienlicher Spieler“, schätzt Freibergs Co-Trainer: „Es ist für jeden Spieler und Trainer eine absolute Erfahrung, ihn in der Mannschaft zu haben“. Neben ihn führt Mittelmann Martin Steinfeld geschickt Regie, der ebenso viele Jahre in der Mitteldeutschen Oberliga aktiv war und nun die jungen Dachse als erfahrener Routinier leitet. „Freiberg wird alles in die Waagschale werfen, deshalb werden wir sie nicht unterschätzen“, versichert der Einheit-Trainer. (flow)
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