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Mit Krimi zum Pokalsieg

14.05.2023

Das Finale im Sachsenpokal war an Dramatik nicht zu überbieten. Nach der regulären Spielzeit musste der HC Einheit Plauen gegen das Juniorteam des EHV Aue nicht nur einmal in die Verlängerung, sondern sogar zweimal und selbst das reichte nicht aus, um eine Entscheidung herbeizuführen. Am Ende entschieden die Nerven im Siebenmeterwerfen.

 

Dabei waren die Vorzeichen für das Finale bei Einheit nicht die besten. Die etatmäßigen Rechtsaußen Dominik Pecek und Jan Faith konnten ihrem Team aus persönlichen Gründen nicht helfen. Jan Kacin, Petr Jahn und Dominik Balin gingen angeschlagen in die Partie. Also musste sich Trainer Jan Richter eine neue Taktik zurechtlegen, die zu Beginn der Partie nicht richtig aufging. Die Abwehr der Spitzenstädter stand stabil, aber im Angriff leisteten sie sich ungewöhnlich viele Fehler und Unstimmigkeiten. „Man merkte den Jungs etwas die Nervosität an und sie agierten auf ungewohnten Positionen, was etwas Sand ins Getriebe brachte“, analysierte Trainer Jan Richter die Anfangsphase als Einheit einem Rückstand von ein bis zwei Toren hinterher rannte. Zur Halbzeit stand es 13:15 für den Kontrahenten aus Aue.

 

Nach dem Seitenwechsel brachte ein Dreierpack von Mittelmann David Zbiral die Wende. Durch Tore von Maximilian Krüger, Petr Jahn und erneut David Zbiral konnte Einheit nun das Blatt wenden und eine 21.18 Führung erspielen. Zwischen den Pfosten stand nach Dominik Balin zu dieser Zeit Tim Hujer, der über sich hinauszuwachsen schien. Doch Aue gab nicht auf. Eine Zeitstrafe gegen Einheits Kevin Model nutzten die Erzgebirgler, um den Anschluss zum 22:21 herzustellen. Im Anschluss gab es eine Schrecksekunde im Einheitlager als David Zbiral unsanft gestoppt wurde und sich schmerzverzehrt die Schulter hielt. Doch dank des Einsatzes von Physik Christian Ulbricht konnte der Mittelmann kurze Zeit später weiterspielen. Bis zum Ende der regulären Spielzeit von 60 Minuten legte Einheit jeweils ein Tor vor, Aue gelang jedoch der Ausgleich. Den letzten Wurf hatte Einheit, doch er landete über dem Tor. Spielstand nach 60 Minuten 28:28. Also ging es in die Verlängerung von zweimal fünf Minuten.

 

Trotz zweifacher Unterzahl führten die Spitzenstädter jeweils mit einem Tor und hatten beim Stand von 35:34 die Chance den Sack sprichwörtlich zuzumachen, doch ein Fehler vor dem Einheit-Tor nutze Aue zum erneuten Ausgleich. 35:35 nach der Verlängerung bedeuten nach Reglement eine erneute Verlängerung von zweimal fünf Minuten. „Ich habe gesehen, dass meine Spieler platt waren. Aufgrund der fehlenden Wechselmöglichkeiten mussten sie durchspielen, eine enorme Belastung. Jetzt ging es nur noch über den Kopf und den unbedingten Willen zu gewinnen“, erklärt Trainer Jan Richter. Die zweite Verlängerung zeigte ein umgekehrtes Bild. Nun legte Aue jeweils ein Tor vor und Einheit gelang umgehend der Ausgleich. Das letzte Tor erzielte Karel Kveton zum 39:39.

 

Keinen der anwesenden Zuschauer hielt es mehr auf seinem Sitz. Die mitgereisten knapp 60 Anhänger der Spitzenstädter feuerten ihre Mannschaft an und die Halle war fest in rot-weißer Hand. Die Entscheidung sollte also im Siebenmeterwerfen fallen. Noch kein Strafwurf wurde in der Partei auf beiden Seiten pariert. „Siebenmeterwerfen ist die undankbarste Möglichkeit einen Sieger zu ermitteln. Es ist ein Psychospiel“, so Co-Trainer Heiko Schuster. Beide Mannschaften waren nach 80 Minuten Spielzeit am Ende ihrer Kräfte. Zuerst übernahm Mannschaftskapitän Maximilian Krüger die Verantwortung und traf. Nachfolgend waren auch David Zbiral, Petr Linhardt und Kevin Model erfolgreich, ebenso die Auer Schützen. Dann gelang Dominik Balin die entscheidende Parade und der eigentlich verletzte Jan Kacin verwandelte den Wurf zum 44:42 Sieg. Der anschließende Jubel kannte keine Grenzen.

 

Der HC Einheit Plauen krönt sich damit nach 23 Jahren wieder zum Double-Sieger von Sachsenmeister und Sachsenpokal-Sieger. Das Team trägt sich mit 27 Siegen aus 27 Spielen in einer Saison endgültig in die Geschichtsbücher des sächsischen Handballs ein.

 

HCE Plauen: Balin, Hujer, Pour - Kveton (2), Model (4/1), Gemeinhardt, Krüger (12/1), Linhart (15/3), Kacin (1/1), Jahn (1), Zbiral (8/1), Siri (1), Trainer Jan Richter, Co-Trainer Heiko Schuster, Mannschaftsbetreuer Bernd Grimm, Physio Christian Ulbricht

 

Aue II: Schäfer, Planken (5/1), Petkov (2), Sova (10/1), Schneider (9/3), Schreiber, Schwenning, Krauß (3), Lange (6), Dudin, Musil (1), Fischer (2), Espig (3), Hofmann (1), Trainer Philipp Braun, Co-Trainer André Steinhauser

 

Verwarnungen: 1 für Plauen, 2 für Aue II

Zeitstrafen: 7 für Plauen, 4 für Aue II

 

(slu)

 

Bild zur Meldung: Mit Krimi zum Pokalsieg

 
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