Gegneranalyse: HC Glauchau/Meerane
Mit dem HC Glauchau/Meerane empfangen die Handballer des HC Einheit Plauen heute Nachmittag um 17 Uhr vor heimischem Publikum den Tabellensiebten der vergangenen Saison in der Mitteldeutschen Oberliga. Doch wo haben die Westsachsen ihre Stärken und Schwächen? Eine Gegneranalyse.
Die vergangene Saison schloss die Mannschaft von Trainer David Kylisek und Co-Trainer Oliver Pflug auf dem siebten Platz in der Mitteldeutschen Oberliga ab. Personell gab es beim HC Glauchau/Meerane durch das Karriereende von Kreisläufer Christian Staude einen Abgang, der intern mit vorhandenen Spielern kompensiert werden soll und so steht im 15-Mann-Kader der Westsachsen mit Stefan Staude nur ein klassischer Kreisläufer zur Verfügung. „Es ist immer für einen einzelnen Spieler eine hohe Belastung, aber Stefan hat schon in der letzten Saison gezeigt, als sein Bruder verletzt war, dass er dieser standhalten kann“, zeigt sich Oliver Pflug vorsichtig optimistisch: „Sicherlich ist das ein Manko, da wie bisher zwei unterschiedliche Kreisläufer natürlich auch besser wären, um die Gegner vor unterschiedliche Aufgaben stellen zu können“. Auch sonst sieht der Co-Trainer seine Auswahl nicht so breit aufgestellt, die die Verantwortlichen sehr gerne noch mit einem großen Linkshänder für den rechten Rücktraum verstärkt hätten. Einziger Neuzugang ist Linkshänder Tim Drechsel aus Chemnitz, der sich mit Lukas Zauber einen Konkurrenzkampf auf Rechtsaußen liefern soll. Sorgen bereitet den Übungsleitern die angespannte Personalsituation, weshalb die Gäste mit einem dezimierten Kader anreisen werden. „Auch unsere Vorbereitung lief aufgrund von personellen Ausfällen oder kleineren Verletzungen nicht ganz optimal, so dass wir nicht so oft mit der gesamten Mannschaft trainieren konnten, wie wir uns das gewünscht hatten“, berichtet Pflug, der auf Felix Uhlig und Lukas Rülke verzichten muss sowie um einen Einsatz von Tim Esche bangt. Vor allem in der Offensive ist beim HC Glauchau/Meerane noch Luft nach oben, da vor allem die Angriffseffektivität zu wünschen übrig ließ, wie das einzige öffentliche Testspiel in der Sachsenlandhalle gegen den Sachsenligisten Zwickauer HC Grubenlampe zeigte „Wir haben verschiedene Deckungsvarianten probiert und da waren gute Ansätze dabei“, sagte der Co-Trainer nach dem 27:22 (13:13)-Sieg: „Das Umschaltspiel war nicht optimal und die Entscheidungsfindung bleibt ausbaufähig“. Dabei hat sich Esche besonders in der Abwehr als wichtiger Spieler etabliert, seine Rolle wird durch das Karriereende von Staude in dieser Saison sicherlich noch entscheidender. Dennoch zeigten die Testspiele, dass die Westsachsen den Abgang ihres Abwehrchefs Christian Staude nicht adäquat ersetzen konnten und sich die Verantwortlichen mit einem einstelligen Tabellenplatz sowie frühstmöglichen Klassenerhalt zufrieden geben würden. „Ich glaube, dass wir mit den Podestplätzen nichts zu tun haben werden und selbst die Vorjahresplatzierung zu erreichen, wäre schon ein sehr hoch gestecktes Ziel“, schätzt Oliver Pflug ein. Mehr als ein Viertel der Tore in der letzten Spielzeit gingen auf das Konto von Vaclav Klimt, der mit 226 Treffern in 30 Partien die zweit meisten Tore in der Oberliga erzielt hat. „Wir sehen es prinzipiell eher als ein Nachteil, da es unser Spiel berechenbarer macht“, sagte Trainer David Kylisek in einem Interview: „Uns wäre eine gleichmäßige Verteilung der Tore auf alle Positionen lieber und trotzdem sind wir froh, dass wir einen so wurfgewaltigen Spieler in der Auswahl haben“. Dagegen ist für den HC Glauchau/Meerane der unveränderte Kader ein Vorteil, der dadurch stabiler und eingespielter, aber auch berechenbarer ist. Die Gäste haben dabei eine variable Spielweise, die davon abhängt, wer auf dem Parkett steht und versuchen, aus einer soliden Verteidigung heraus mit Tempo in den Angriff zu gehen. „Wir haben ein sehr starkes Torhüterduo, sind auf dieser Position richtig gut besetzt und haben uns auch das ein oder andere Spiel in Verbindung mit der Abwehr gewonnen“, weiß Pflug: „Sie geben der Defensive extrem viel Stabilität und Rückhalt“. Trotzdem sieht der Co-Trainer seine Riege nicht in der Favoritenrolle, „da ich glaube, dass sich beide Mannschaften auf einem ähnlichen Niveau begegnen werden und es so eine sehr ausgeglichene Begegnung wird“, so Oliver Pflug, der sich auf ein Wiedersehen mit Jan Richter und Maximilian Krüger freut: „Es ist immer schön, wenn man wo spielt, wo man viele Leute kennt“. (flow)
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