Einheit verliert erstes Auswärtsspiel
Viel schwerer konnte die Auswärtsaufgabe für die Handballer des HC Einheit Plauen am Reformationstag kaum sein: Beim Nachholer des achten Spieltages der Mitteldeutschen Oberliga mussten sich die Füchse am Dienstagabend beim Tabellendritten HSV Bad Blankenburg erstmals in dieser Saison auf fremden Parkett mit 30:24 geschlagen geben.
Auch wenn die Rot-Weißen ihre bisherigen drei Partien auf fremdem Parkett gewonnen haben und in den letzten drei Begegnungen als Sieger hervorgingen, waren sie am Dienstagabend der Außenseiter: Denn es stiegt nicht nur das Duell des Tabellendritten gegen den Tabellensiebten, sondern auch Meisterschaftsanwärter gegen Liganeuling. Das zeigte sich auch gleich zu Beginn des Aufeinandertreffens, als die Thüringer nach drei Zeigerumdrehungen mit 2:0 in Führung gingen und diese bis zur 13. Minute auf 7:4 ausbauten. Doch dann deuteten auch die Spitzenstädter ihre Qualität an, hatten durch eine stabile Abwehr einige Ballgewinne, die sie mit ihren Tempohandball erfolgreich in eigene Tore umwandelten. Innerhalb von nur 47 Sekunden konnten so die Vogtländer zwei Mal einnetzen und die 30 mitgereisten Einheit-Fans den 6:7-Anschlusstreffer bejubeln. Anstatt jedoch diesen Schwung der kleinen Aufholjagd mitzunehmen und sich per Siebenmeter mit dem Ausgleich zu belohnen, scheiterte Petr Jahn am starken gegnerischen Torhüter, der sich in der Folge noch mehrmals mit einigen sehenswerten Paraden auszeichnen sollte. Mit einem 4:1-Lauf zogen die Hausherren wieder auf 11:7 nach 20 Zeigerumdrehungen davon, auch, weil sich die Plauener überhastete Würfe leisteten und so ausgekontert wurden. Erst eine Auszeit von Einheit-Trainer Jan Richter stoppte die dominante Phase der Bad Blankenburger, die bis zur Halbzeit ihre große Stärke zeigten: Die Thüringer agierten geduldig sowie ließen sich nicht vom Zeitspiel aus der Ruhe bringen, waren von allen Positionen torgefährlich und damit unberechenbar, sodass sie ihre Treffer auf viele Spieler verteilen konnten.
Nachdem beim Stand von 15:12 die Seiten gewechselt wurden, kamen die Füchse besser aus der Kabine und netzten erneut innerhalb von nur 47 Sekunden zwei Mal ein zum 14:15-Anschluss. Doch wieder sollte den Rot-Weißen der erstmalige Ausgleich verwehrt bleiben, weil die Hausherren beweisen, wieso sie die drittbeste Defensive der Liga haben und ihr Torhüter Kowalczyk mit seiner zweiten Siebenmeter-Parade seine Klasse zeigte. In der Folge taten sich die Plauener schwer, sich gute Abschlussmöglichkeiten zu erspielen und mussten sich so jeden Wurf hart erarbeiten, was sichtbar Kraft kostete. Zwar gelang den Spitzenstädtern noch zwei Mal der Anschlusstreffer beim 17:18 und 18:19 sowie kamen beim 19:21 noch einmal auf zwei Tore heran, doch zu ihren Gunsten konnten sie das Spielgeschehen nicht mehr ziehen. Mit einem starken 6:1-Lauf entschied der Tabellendritte bis zur 53. Minute beim Stand von 27:20 die Partie und bestrafte die immer häufigeren ungenauen Zuspiele sowie Torwürfe der Vogtländer, die der hohen Belastung von der zweiten Begegnung innerhalb von nur vier Tagen Tribut zollen mussten. Bis zum Abpfiff betrieben die Füchse noch Schadensbekämpfung, auch weil sie sich nicht aufgaben und mit einem guten Rückzugsverhalten noch einige Konter unterbanden. Am Ende unterlagen die Rot-Weißen etwas zu hoch mit 30:24, wie Einheit-Trainer Jan Richter bedauert: „Wir haben uns über 50 Minuten sehr gut verkauft, dem starken Gegner Paroli geboten und dann fehlte uns das Momentum, den Bock umzustoßen“. (flow)
HC Einheit Plauen: Misar, Hujer - Model (2 Tore), Wokan, Janàsek, Krüger (7/davon 1 Siebenmeter), Gehring (1), Kacin (2), Jahn (3), Zbiral (3/1), Horky, Pecek (2), Sira (4); Trainer Jan Richter, Co-Trainer Heiko Schuster, Mannschaftsverantwortlicher Bernd Grimm, Physio Antonia Weller
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