Einheit erkämpft sich wichtigen Heimsieg
Erstmals seit über fünf Jahren haben die Handballer des HC Einheit Plauen mal wieder gegen die HSG Freiberg gewonnen. Wieso den Füchsen als neuer Tabellensiebter gegen das Schlusslicht der Mitteldeutschen Oberliga beim 27:25-Erfolg eine gute Phase reichte.
„Freiberg hat es uns heute sehr, sehr schwer gemacht“, resümiert Einheit-Trainer Jan Richter: „Trotzdem bin ich auch ein wenig unzufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft, die gegen Pirna überragend gespielt hat und heute haben wir uns dann so schwer getan“. Das zeigte sich gleich von Beginn der Partie, in der die Rot-Weißen vor 304 Zuschauern zwar nach knapp sieben Minuten mit 4:2 führten, doch es sollte in der ersten Halbzeit der einzige Zwei-Tore-Vorsprung bleiben. Wie die Spitzenstädter immer wieder an sich selbst scheiterten, zeigte sich exemplarisch nach neun Zeigerumdrehungen, als Jan Richter sich gezwungen sah, die erste Auszeit beim Stand von 4:4 zu nehmen. Erst kommt ein Anspiel beim Kreisläufer nicht an, dann wird ein Pass nicht gefangen, dann wird ein Konterball zu weit gespielt, dann kommt erneut ein Kreisanspiel nicht an, bevor ein Fehlpass gespielt und anschließend übers Tor geworfen wird. „Im Angriff agierten wir zu fahrig und machten zu viele Fehler“, ärgert sich der Einheit-Trainer. Dass die Bergstädter in dieser Phase nicht selbst davonziehen konnten, lag an ihrem ebenfalls schwachen Offensivspiel und so blieb beispielsweise selbst ihre Chance von Siebenmetern ungenutzt. In der Folge schafften es die Dachse, die Vogtländer immer wieder ins Zeitspiel zu bringen und sie so zu zwingen, aus ungünstigen Abschlusssituationen zu werfen. „Wir haben es nicht geschafft, die Lücken zu reißen, die wir noch gegen Pirna gerissen haben und dann tut man sich gegen jeden Gegner schwer“, kritisiert Richter. So gelang es den Universitätsstädtern, sich bis zur 26. Minute beim Stand von 10:8 eine Zwei-Tore-Führung zu erspielen und zu zeigen, wieso sie gegen die Spitzenmannschaften nur knapp verloren hatten, doch Rechtsaußen Dominik Pecek konnte mit dem Pausenpfiff immerhin noch auf 12:13 sehenswert verkürzen. „Es hat uns große Probleme bereitet, dass wir zu viele Fehler gemacht haben und dass wir es nicht geschafft haben, den Ball so schnell durch die eigenen Reihen zu passen, wie es nötig gewesen wäre“, so der Übungsleiter: „Wenn wir das nicht schaffen, dann kommen wir nicht in die Wurfsituation und dann haben wir Probleme“.
Nach dem Seitenwechsel steigerten sich die Hausherren vor allem in der Abwehr, hatten mehr Zugriff auf ihre Gegenspieler und kamen so über Ballgewinne nun öfter in ihr starkes Tempospiel, sodass die Füchse auch dank des vierfach sicheren Siebenmeterwerfers Maximilian Krüger erstmals wieder beim Stand von 16:15 selbst in Führung gehen konnten. Zwar glichen die Dachse im Gegenzug noch zum 16:16 aus, doch bis zur Gäste-Auszeit Mitte des zweiten Durchgangs hatten die Rot-Weißen ihre stärkste Phase der Begegnung, die sie mit einem 3:0-Lauf zum 19:16 krönten. „Wir haben Freibergs Schwächephase ausgenutzt und in der Folge haben sie es nicht mehr geschafft, den Rückstand wieder aufzuholen“, beschreibt Jan Richter die spielentscheidenden Minuten: „Das war die Phase, die uns dann gereicht hat, das Aufeinandertreffen zu gewinnen“. Nun waren es die Spitzenstädter, die die Bergstädter immer wieder ins Zeitspiel zwangen und konsequent die Ballgewinne in Tore verwandelten. „Das war eine ganz wichtige Phase, in der wir sogar den Deckel drauf machen können, was wir leider nicht geschafft haben“, bedauert der Einheit-Trainer: „Dann ist das Spiel entschieden, diesen Konter dürfen wir nicht verwerfen“. Doch erneut leisten sich die Vogtländer in der Folge zu viele Fehlwürfe, scheitern am gegnerischen Gehäuse und kassieren den 20:20-Ausgleich. „Das ist Tagesformabhängig, gegen Pirna hatten wir fast keine Fehlwürfe und der Freiberger Torhüter hat auch gut gehalten“, sagt Richter: „Vielleicht agierten wir heute auch zu unkonzentriert“. Als die Hausherren dann noch über eine Minute in doppelter Unterzahl waren, drohte die Partie zu kippen, doch auch davon ließen sich die Füchse nicht verunsichern, verteidigten aufopferungsvoll und belohnten sich mit der 21:20-Führung. Obwohl die Rot-Weißen wieder eine kompakte Defensive stellten, konnten die Universitätsstädter nach 54 Minuten noch einmal beim Stand von 24:23 durch David Machacek vorlegen, der den einzigen Strafwurf für die Dachse verwandelte - zuvor hielt der Rechtsaußen mit insgesamt elf Toren seine Mannschaft im Spiel. „Wir sind in dieser Phase nicht umgekippt, wir konnten dann wieder unsere Leistung bringen und das war ganz wichtig“, ist der Übungsleiter stolz auf seine Auswahl. Denn nun war es der starke Florian Wokan, der teilweise mit dem letzten Pass beim Zeitspiel sicher in den gegnerischen Maschen vom Kreis traf sowie die beiden Rückraumspieler Petr Jahn und David Zbiral, die die Lücken der Freiberger Manndeckung für sich zum Einnetzen nutzten. „Wir haben uns in der Schlussphase nicht aus der Ruhe bringen lassen und das Spiel erfolgreich zu Ende gebracht“, resümiert Jan Richter: „Es war extrem wichtig, dass wir auch dieses knappe Aufeinandertreffen gewonnen haben“. (flow)
HC Einheit Plauen: Pour, Misar, Hujer - Model (2), Wokan (5/1), Janàsek, Krüger (5/4), Gehring, Kacin (1), Jahn (4), Zbiral (2), Faith, Horky (2), Pecek (3), Sira (3); Trainer Jan Richter, Co-Trainer Heiko Schuster, Mannschaftsverantwortlicher Bernd Grimm, Physio Antonia Weller
HSG Freiberg: Veverka, Feka (1), Grund, Schreiber, Gebhart, Uhlemann (1), Naimann, Andrä, Hensel, Machacek (11/1), Kovarik, Gelnar (1), Kühn, Hesse (4), Simunek (1), Tieken (6); Trainer Friedrich Zenk, Co-Trainer Andreas Tietze, Mannschaftsbetreuer Niclas Bellmann, Physio Nico Bertus
Verwarnungen: 1 für HC Einheit Plauen, 2 für HSG Freiberg
Zeitstrafen: 6 für HC Einheit Plauen, 5 für HSG Freiberg
Siebenmeter: 6 für HC Einheit Plauen, 2 für HSG Freiberg
Zuschauer: 304
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