Einheit will sich für gute Leistung endlich belohnen
Bei der formstarken HG 85 Köthen wollen die Handballer des HC Einheit Plauen am Samstagabend unbedingt punkten. Dabei kommt es ab 19 Uhr zum Duell der beiden Tabellennachbarn in der Mitteldeutschen Oberliga.
„Es wird ein schweres Auswärtsspiel, Köthen ist eine heimstarke Truppe, aber wir rechnen uns dennoch gute Chancen aus“, ist Co-Trainer Heiko Schuster zuversichtlich: „Die Mannschaft brennt, nach drei Niederlagen mit nur einem Tor hoffen wir, dass wir nun endlich mal das Glück auf unserer Seite haben“. Denn die Fortuna war den Füchsen im November nicht hold, nachdem sich die Rot-Weißen in Pirna sowie Aschersleben jeweils mit 26:27 und am vergangenen Samstag gegen Staßfurt mit 24:25 geschlagen geben mussten. „Es ist auch kein Negativeffekt eingetreten, sondern die Partien haben gezeigt, dass wir sehr gut Handball spielen können“, sagt Schuster, der für den verletzten Jan Richter unter der Woche das Training geleitet hat: „Wir haben Köthen gut analysiert, kennen ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen und wollen diese für uns nutzen“. Größte Stärke der Bachstädter sind vor allem ihre wurfgewaltigen Halbspieler, die mehr als ein Drittel aller Treffer erzielt haben: Im linken Rückraum geht ihr bester Werfer Lukas Krug auf Torejagd, der in zwölf Begegnungen schon 76 Mal (6,33 im Durchschnitt pro Aufeinandertreffen) eingenetzt hat und damit auf dem vierten Platz der Torschützenliste steht sowie im rechten Rückraum Frank Grohmann, der trotz verletzungsbedingter Pause schon 53 Tore (davon acht Siebenmeter) in acht Spielen (6,63 pro Partie) bejubeln konnte. „Wir brauchen wieder einen starken, aggressiven Abwehrverbund, in dem einer den anderen hilft und dann wird auch Köthen gegen uns Probleme haben“, fordert der Co-Trainer: „Wir müssen Köthen vor verschiedene Aufgaben stellen“. Denn mit 347 Treffern haben die Sachsen-Anhaltiner den fünftbesten Angriff, in dem die Mittelmänner Jakob Hensen und Tom Groll diese beiden Torgaranten sowie die durchsetzungsstarken Kreisläufer zum richtigen Zeitpunkt mit genauen Pässen bedienen. Wenn es den Köthenern gelang, häufiger als 30 Mal einzunetzen, dann haben sie bis auf beim 31:31-Unentschieden beim SV Hermsdorf immer gewonnen. Lediglich bei einem ihrer bisherigen fünf Siege blieben die Bachstädter unter dieser Marke: Beim überraschenden 29:22-Erfolg bei der heimstarken SG Pirna/Heidenau - es ist übrigens die einzige Niederlage der Sachsen auf heimischem Parkett. Bei den Sachsen-Anhaltinern überzeugt in der Offensive neben den Rückraumspielern auch das starke Kreisläuferspiel mit Tarek Jaidi sowie Sebastian Donath „und da kommt es auf eine gute Abstimmung im Mittelblock an“, so Heiko Schuster: „Im Positionsangriff hat sich bisher jeder Gegner schwer getan“. Schwer wird es auch für die Plauener, denn die Köthener befinden sich seit der Trennung vom ehemaligen Einheit-Kreisläufer Martin Danowski, der Rückkehr genesener Akteure und der nachträglichen Verpflichtungen zweier erfahrener Ex-Profis im Aufwärtstrend. So wurde Ende Oktober der 31-jährige Spielmacher Matej Konsel reaktiviert sowie der 37-jährige Kreisläufer Oliver Wendlandt unter Vertrag genommen, der mit seinen 2,05 Metern Größe der Abwehr mehr Stabilität verleiht und der Offensive weitere Alternativen bietet. „Es wird die Tagesform entscheiden, es zählen nicht die letzten Begegnungen, sondern der Spieltag“, ist der Übungsleiter selbstbewusst: „Wir brauchen uns nicht verstecken und haben gute Chancen, zu punkten“. Obwohl nur fünf Riegen mehr als die 342 Gegentore der Bachstädter kassiert haben, befindet sich Torhüter Christian Kanzler nicht nur in starker Verfassung, sondern der HG-Kapitän zeichnet sich auch immer wieder mit Paraden von der Siebenmeterlinie aus - und bei den Strafwürfen haben die Spitzenstädter mit lediglich knapp 62 Prozent die schlechteste Quote der Liga. „Köthens Schwächen sind ihr Abwehr-Angriff-Wechsel und dass sie in der Verteidigung nicht ganz so flink auf den Beinen sind“, hat Schuster analysiert: „Wir müssen ein hohes Tempo in der zweiten Welle und im Positionsangriff spielen“. Allerdings ist das den Vogtländern im bisherigen Saisonverlauf noch nicht so gut wie in der letzten Spielzeit gelungen. „Da müssen wir mehr Schnelligkeit reinbringen und weniger das Tempo verschleppen, sonst können wir die Defensive nicht in Bewegung bringen sowie uns die nötigen Lücken zum Abschluss erspielen, die wir dann wieder konsequent nutzen müssen“, weiß Heiko Schuster: „Wenn wir die einfachen Fehler abstellen, dann kommt der Gegner auch nicht zu einfachen Toren und dann können wir uns auch mit einer guten Leistung belohnen“.
Trotz der erneut weiten und schweren Auswärtsfahrt zählen die Füchse wieder auf ihre treuen Anhänger - das Aufeinandertreffen beginnt am Samstagabend, um 19 Uhr, in der Heinz-Fricke-Sporthalle in Köthen (An der Rüsternbreite) und der Bus fährt um 13.45 Uhr an der Einheit-Arena sowie um 14 Uhr am Sportplatz am Lindentempel los. (flow)
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