Einheit will ersten Sieg im neuen Jahr bejubeln
Wenn am Samstagnachmittag ab 17 Uhr die Handballer des HC Einheit Plauen den SV Hermsdorf empfangen, dann gibt es nur ein Ziel: Die Zuschauer und sich selbst mit den ersten beiden Punkten 2024 belohnen. Wie die Füchse gegen den Tabellenletzten der Mitteldeutschen Oberliga den siebten Saisonerfolg einfahren wollen.
„Es ist ein Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen“, sagt Einheit-Trainer Jan Richter: „Wir haben gegen Oberlosa ein sehr gutes Spiel gemacht, deshalb sind wir auch nicht zu Unrecht in der Favoritenrolle“. Erneut war es den Rot-Weißen am vergangenen Samstag im Stadtderby gelungen, sich gegen den Spitzenreiter eine Sechs-Tore-Führung beim Stand von 11:5 und 12:6 Mitte der ersten Halbzeit zu erspielen - wie im Hinspiel beim 14:8 kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs. Doch wieder mussten sich die Reusaer am Ende denkbar knapp mit 27:29 in der Kurt-Helbig-Halle geschlagen geben und damit verloren sie wie auch in der Einheit-Arena beim 22:24 Anfang September mit zwei Toren. „Wir müssen an die überzeugende Leistung gegen Oberlosa anknüpfen“, fordert Richter: „Der Auswärtssieg in Hermsdorf hatte uns in der Hinrunde Auftrieb gegeben, deshalb gehe ich davon aus, dass die Mannschaft die Thüringer nicht unterschätzt“. Bei den Holzländern konnten die Spitzenstädter am dritten Spieltag einen Start-Ziel-Sieg feiern, waren die gesamte Partie überlegen und freuten sich nach dem 32:26-Erfolg über den ersten Saisonsieg. „Wir brauchen von Beginn an eine gute Leistung, damit gar nicht erst Probleme aufkommen können, wie eine rote Karte gegen Oberlosa“, so der Übungsleiter, der auf die doppelte Zeitstrafe gegen Jakub Sira in der 33. Minute anspielt, als sich der Kreisläufer zu laut über die Hinausstellung beschwerte. Keine Probleme bereitete den Vogtländern im Hinspiel die 4:2-Abwehrformation, die zwar von dieser Defensivvariante überrascht waren, aber vor allem in Person von Linksaußen Kevin Model die dadurch entstandenen freien Räume für sich zum Nutzen wussten. „Ich glaube nicht, dass Hermsdorf so nochmal spielen wird, da es nicht erfolgreich war“, meint Jan Richter, der zudem auf den wieder genesenen Petr Linhart setzen kann. „Ein so guter rechter Rückraum hat uns sehr gefehlt und es ist sehr schön, dass er wieder einsatzbereit ist, da es uns viele Möglichkeiten gibt“, ist der Einheit-Trainer froh über die Rückkehr: „Lino bringt nicht nur seine Wurfstärke ein, sondern er gibt der ganzen Mannschaft auch Sicherheit und ein besseres Gefühl“. Gegen das Ligaschlusslicht (5:27 Punkte), das erst zwei Siege (28:25 bei der HSG Freiberg sowie 33:31 gegen den HC Glauchau/Meerane) und ein Unentschieden (31:31 gegen die HG 85 Köthen) einfahren konnte, wollen die Füchse wieder ihre Stärken aufs Parkett bringen. „Wenn wir unser Leistungsvermögen abrufen und wieder das machen, was uns stark gemacht hat, dann werden wir die Begegnung auch gewinnen“, so Richter: „Wir müssen eine sehr harte, gute Verteidigung in verschiedenen Varianten stellen und daraus in unser Konter- sowie Positionsspiel gehen“. Wenn das gelingt, dann können auch die Reusaer ein so deutliches Ergebnis wie die SG Pirna/Heidenau (32:16) oder der USV Halle (43:26), SV 04 Oberlosa (40:18) und HC Elbflorenz II (43:28) mit ihren rot-weißen Anhängern bejubeln. „Die Mannschaft weiß, was sie kann und dass sie absolut konkurrenzfähig ist“, ist der Übungsleiter überzeugt: „Dieses Selbstvertrauen müssen wir mitnehmen“. Denn die Thüringer kassierten mit 540 Gegentoren nicht nur die meisten (Durchschnitt 33,75), sondern konnten auch erst 406 Treffer (Durchschnitt 25,38) erzielen, was die zweit wenigsten nach der HSG Freiberg (401) sind. „Die Abwehr ist unsere Stärke und sehr gefestigt, deshalb hoffen wir, dass wir die Hermsdorfer Abschlussschwäche für uns nutzen können“, verrät Jan Richter: „Wir wollen aus einer starken Defensive in unser Tempospiel kommen, um erfolgreich zu sein und dafür sind einfache Ballgewinne durch die Verteidigung oder den Torhüter sehr wichtig für uns“. Die Offensivschwäche der Holzländer zeigt sich auch in der Torjägerliste, die Felix Reis mit 71 Treffern in 16 Spielen (Durchschnitt 4,44) als besten Werfer auf Platz 18 listet - die beste Quote weist Kevin Elsässer-Pech mit 56 Toren (davon zehn Siebenmeter) in nur zwölf Partien (Durchschnitt 4,67) auf. „Die Liga ist dennoch sehr ausgeglichen und keine Zwei-Klassen-Gesellschaft“, warnt der Einheit-Trainer: „Die Mannschaften, die am Tabellenende stehen, können auch gegen die Aufgebote, die weiter oben stehen, gewinnen“. Dass die Thüringer nah dran an der Konkurrenz sind, zeigen die letzten zwei Begegnungen, die zwar jeweils mit 25:28 beim HC Aschersleben und gegen den HSV Apolda verloren gingen - doch gegen die Glockenstädter drehten die Holzländer einen 6:10-Rückstand in der 18. Minute in eine 13:12-Führung nach 27 Zeigerumdrehungen. „Hermsdorf hat sich im neuen Jahr stabiler gezeigt und ist letztes Jahr nicht ohne Grund aufgestiegen“, weiß Richter, der auf Dominik Pecek verzichten muss, der sich im Stadtderby im linken Knie das Kreuzband gerissen hat. „Es ist sehr schade, da Dominik die meisten Tore auf Rechtsaußen erzielt hat“, bedauert der Übungsleiter: „Diese Treffer werden uns fehlen, aber die müssen wir mit Jan Faith und Adam Janàsek kompensieren“. Denn trotz des verletzungsbedingten Ausfalls ändert sich an der Zielstellung von Einheit-Trainer Jan Richter nichts: „Erfolg kann man mit nichts ausgleichen, dementsprechend brauchen wir dieses Erfolgserlebnis und ich bin überzeugt, dass wir es uns am Samstag mit unseren Fans im Rücken holen“. (flow)
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