Einheit bejubelt ersten Sieg im neuen Jahr
Dieser souveräne 30:24-Erfolg vor heimischem Publikum gegen den Tabellenletzten SV Hermsdorf war so wichtig für die Handballer des HC Einheit Plauen. Denn mit nun 15:19 Punkten vergrößern die zehntplatzierten Füchse den Abstand auf die Abstiegsränge auf wieder fünf Zähler in der Mitteldeutschen Oberliga.
Die Erleichterung war groß bei den Spielern, Verantwortlichen und 323 Zuschauern in der Einheit-Arena, während aus den Boxen „Oh, wie ist das schön“ schallte: Die Rot-Weißen fuhren am Samstagabend gegen das Schlusslicht wieder einen Start-Ziel-Sieg ein, der wie im Hinspiel (22:28) erneut mit einem Sechs-Tore-Erfolg endete. „Es war ein Pflichtsieg, wir sind gut in die Partie gestartet und konnten gleich in Führung gehen, dadurch lief es von Beginn an gut für uns“, freut sich Einheit-Trainer Jan Richter. Schon nach 56 Sekunden lagen die Spitzenstädter mit 2:0 vorn und konnten ihren Vorsprung bis zum 6:2 nach sechs Minuten noch auf vier Tore ausbauen. Auch, weil die Holzländer mit einem siebten Feldspieler im Angriff agierten und deshalb das Tor leer blieb, das dann beispielsweise Petr Jahn nur noch treffen musste. „Es war wegen der Spielanlage von Hermsdorf nicht ganz einfach gegen die Thüringer zu spielen, aber das haben wir gut gemeistert“, lobt Richter: „Wir waren aber davon auch nicht überrascht, waren auf alles vorbereitet und die Abwehr hat sehr gut verteidigt“. Doch dann leisteten sich die Vogtländer einige technische Fehler und trafen das leere Tor nicht, sodass der Tabellenletzte auf 7:8 nach gut elf Zeigerumdrehungen wieder verkürzen konnte. „Wir hatten aufgrund der ungewöhnlichen Taktik auch einiges probiert und daran mussten wir uns auch erst einmal gewöhnen“, begründet der Übungsleiter den gegnerischen 3:0-Lauf: „Es gingen in dieser Phase auch die gegnerischen Würfe zu oft ins eigene Tor, aber beim Sieben-gegen-Sechs kann man nicht auf jeden Gegenspieler raustreten“. Da jedoch beide Mannschaften mit nahezu jedem Wurf auch trafen, konnten sich zwar die Füchse dank eines Ballgewinns in der Defensive auf 10:7 absetzen, doch auch die Hausherren blieben nicht fehlerfrei. So landete beispielsweise ein Zuspiel direkt in den Händen des aufmerksamen Gegenspielers oder nach einem Missverständnis in Unterzahl der Ball nicht beim Rechtsaußen, sondern im Aus, da Adam Janàsek bereits wieder mit Torhüter Jan Misar gewechselt hatte. „Im Positionsangriff haben wir in den ersten 20 Minuten unsere Chancen effektiv genutzt und jedes Eins-gegen-Eins gewonnen, aber dennoch waren zwei Schwächephasen dabei“, ärgert sich Jan Richter: „Die Verteidigung musste sich aufgrund ihrer Unterzahl viel bewegen, hat das auch wirklich gut gemacht, aber manchmal zu zeitig auf den Pfiff der Schiedsrichter gewartet“. Doch nach dem 11:11-Ausgleich Mitte der ersten Halbzeit stellten die Rot-Weißen in der Abwehr um, erzwangen dadurch wieder einige Ballgewinne und auch Misar konnte sich immer wieder auszeichnen, der mit seinem Treffer zwei Sekunden vor der Pause ins gegnerische leere Tor erstmals für eine Fünf-Tore-Führung sorgte.
Auch nach dem Seitenwechsel knüpften die Spitzenstädter an diese starke Phase an und erhöhten ihren Vorsprung dank eines 8:1-Laufs vom 16:14 auf 24:15 in der 39. Minute. „Wenn wir mit Tempo gespielt und auf die Lücken gestoßen haben, dann hatten wir immer gute Aktionen mit freien Würfen“, erklärt der Einheit-Trainer. Doch nachdem die Begegnung praktisch entschieden war, agierten die Hausherren vor allem im Abschluss nicht mehr so konzentriert und ließen die Thüringer auf 23:27 verkürzen, die nun dauerhaft ihren Torhüter zwischen den Pfosten ließen. „Nach der deutlichen Führung haben wir einen Gang zurückgeschaltet, waren trotzdem die ganze Zeit klar besser und haben auch das Spielgeschehen dominiert“, verzeiht Richter seiner Auswahl das Schleifenlassen der Zügel: „Hermsdorf kam auch ran, weil wir viele blöde Tore kassiert haben, was etwas schade war“. Doch die dritte Auszeit nach knapp 55 Minuten schärfte die Sinne der Vogtländer, die auf eine 5:1-Defensive umstellten und so das Angriffsspiel der Holzländer in der Schlussphase mit einem starken Torhüter Jan Misar wieder gut im Griff hatten. „Trotz des souveränen Sieges haben wir uns zeitweise recht schwer getan, da es natürlich schwieriger ist, Ballgewinne in Unterzahl zu erzwingen, weil ja immer ein gegnerischer Spieler frei steht“, hängt ein zufriedener Einheit-Trainer Jan Richter den 30:24-Erfolg nicht zu hoch. (flow)
HC Einheit Plauen: Pour, Misar (1), Hujer - Model, Wokan (1), Janàsek (3), Krüger (2), Gehring (2), Linhart (5/1), Kacin (2), Jahn (5), Zbiral (3), Faith (2), Horky (2), Sira (2); Trainer Jan Richter, Co-Trainer Heiko Schuster, Mannschaftsverantwortlicher Bernd Grimm, Physio Antonia Weller
SV Hermsdorf: Zehmisch, Dunst - Rudolph (2/2), Schreck (2), Reis (6), Lucas Zemann (1), Riedel (2), Louis Zemann, Hammer (2), Reuther, Friedrich (2), Petrov, Grau (2), Reichert (2), Sivic (3); Trainer Mario Kühne, Mannschaftsverantwortlicher Tobias Högl, Physio Götz Bader
Verwarnungen: keine für HC Einheit Plauen, keine für SV Hermsdorf
Zeitstrafen: 1 für HC Einheit Plauen, 4 für SV Hermsdorf
Siebenmeter: 2 für HC Einheit Plauen, 2 für SV Hermsdorf
Zuschauer: 323
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