Einheit vor wichtigem und schwerem Heimspiel
Es ist eine richtungsweisende Partie: Am Samstagnachmittag empfangen ab 17 Uhr die Handballer des HC Einheit Plauen den HSV Apolda. Wieso gegen den Tabellenzwölften der Mitteldeutschen Oberliga ein Pflichtsieg ausgerufen wurde.
Auch wenn die Füchse mit 15:21 Punkten nach 18 Spieltagen aktuell über dem Strich der Abstiegszone stehen, so ist dieser elfte Platz der erste Rang, der den Klassenerhalt in der Mitteldeutschen Oberliga bedeutet. Direkt dahinter, allerdings mit fünf Zählern Rückstand, steht der HSV Apolda, der für einen realistischen Verbleib in der vierten Liga einen Sieg in der Einheit-Arena am Samstagabend bejubeln müsste. „Natürlich ist ein Sieg gegen Apolda Pflicht, denn damit würden wir den Abstand zu den Abstiegsplätzen deutlich vergrößern“, kennt Co-Trainer Heiko Schuster die Tabellenkonstellation: „Apolda hat nichts zu verlieren und weiß, dass es eigentlich schon die letzte Chance ist, den bitteren Gang in die Thüringenliga zu vermeiden“. Beim knappen 24:23-Erfolg der Rot-Weißen im Hinspiel hatten die Thüringer, die für eine klassische 6:0-Abwehr bekannt sind, die Spitzenstädter mit einer offensiven 5:1-Defensivformation überrascht - und auch diesmal wird sich der als Taktik-Fuchs geltende Trainer Ralph Börmel etwas für die Glockenstädter ausgedacht haben. „Wir haben auch die Spiele von Apolda gut analysiert und die Thüringer haben in der Abwehr gezeigt, wie sie verwundbar sind - und das wollen wir nutzen“, zeigt sich Schuster voller zuversichtlich: „Wir brauchen wieder eine starke Verteidigung und wollen über eine stabile Defensive mit schnellem Spiel einfache Tore erzielen - und im Positionsangriff dürfen wir uns keine einfachen Fehler leisten, die zu leichten Gegentoren führen“. Vor allem dürfen die Vogtländer die Thüringer nicht unterschätzen und ins Spiel kommen lassen. „Wir gehen nicht von einem klaren Sieg aus, denn es wird ein schweres Duell werden und es ist durchaus möglich, dass sich dieses dann erst in den letzten Minuten entscheidet - und dann hoffentlich zu unseren Gunsten“, so der Co-Trainer: „Die Mannschaft hat in den Trainingseinheiten gezeigt, dass sie gegen Apolda unbedingt gewinnen will“. Dafür wird wie im Hinspiel eine starke Torhüterleistung auch ausschlaggebend sein, als erst ein gut aufgelegter Jan Misar den Grundstein zur Führung legte und dann Josef Pour die zwei Punkte auf fremdem Parkett festhielt. „Unser Fokus liegt dennoch eher im Angriff, denn die Abwehr hat bisher fast immer gut funktioniert und mit einer stabilen Verteidigung macht man es ja auch dem Schlussmann leichter, aber wenn man in der Offensive keine Treffer erzielt, nützt auch eine gute Defensive nichts“, weiß Heiko Schuster: „Wir müssen konzentriert abschließen“. Das müssen die Füchse auch bei Mittelmann Norbert Ban (68 Tore in 18 Spielen, davon 10 von 16 Siebenmeter) sein, der nicht nur mit dem Halblinken Kristijan Smiljčić (69 Treffer in 15 Partien) die meisten Tore erzielt, sondern auch das Spielgeschehen der Thüringer leitet. „Wir müssen ihn stellen und ihm den Spielfluss nehmen, dann sind die anderen auf sich alleine gestellt“, fordert der Co-Trainer. Mit nur 460 erzielten Treffern hat Apolda die drittschwächste Offensive und mit 530 kassierten Gegentoren die drittschwächste Defensive, zudem bekamen die Glockenstädter mit 89 Zeitstrafen die zweitmeisten Hinausstellungen. „Das lag teilweise am ungeschickten Agieren, wenn der Außendecker noch den letzten Schritt macht und den Angreifer damit zu Fall bringt oder die Abwehr erst zu spät versucht, den Ballführenden am Wurf zu hindern“, erklärt Schuster, der bis auf den am Donnerstag nach seinem Kreuzbandriss operierten Rechtsaußen Dominik Pecek alle Spieler an Bord hat. „Das ist vor allem deshalb wichtig, weil so jeder Spieler weiß, dass er Vollgas geben kann und sich nicht schonen muss, um die 60 Minuten komplett durchspielen zu können“, berichtet der Co-Trainer: „Jeder weiß, wenn die Kräfte schwinden, dass ein Wechselspieler bereit steht, um in den entscheidenden Phasen volle Leistung aufs Parkett bringen zu können“. Dafür brauchen die Rot-Weißen auch wieder die lautstarke Unterstützung von den Rängen, die die Spitzenstädter zum achten Sieg und zu zwei entscheidenden Punkten antreibt. „Es weiß jeder, dass es ein sehr wichtiges Spiel ist, es brennt jeder darauf, zu zeigen, dass Delitzsch ein Ausrutscher war und im Training wurden sehr gute Leistungen gezeigt“, sagt Heiko Schuster: „Wir stehen in der Tabelle vor Apolda und wir spielen zu Hause, also wollen wir auch den Sieg einfahren“. (flow)
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