Einheit gibt in Schlussphase noch Sieg aus der Hand
Obwohl die Handballer des HC Einheit Plauen knapp vier Minuten vor Abpfiff noch mit 25:22 führten, kamen die Füchse am Samstagabend vor 313 Zuschauern nicht über ein 25:25-Unentschieden gegen den HC Elbflorenz II hinaus. Wieso sich die nun zehntplatzierten Rot-Weißen dennoch mit dem einen Punkt gegen den Tabellensechsten der Mitteldeutschen Oberliga zufrieden geben.
„Vor dem Spiel hätte ich das Unentschieden unterschrieben, im Spiel hätte ich gesagt, dass wir die Partie gewinnen müssen“, resümiert Trainer Jan Richter: „Aber der Punkt ist trotzdem ein gewonnener Zähler, auch wenn es sehr schade ist, dass wir nicht beide Punkte hier behalten haben“. Die sehr junge sowie agile Dresdner Auswahl stellte die Füchse immer wieder vor neue Aufgaben und konnte so bis zum 5:5 nach knapp sechs Minuten gut mithalten. „Wir waren zwar gut darauf eingestellt, hatten aber trotzdem zu Beginn einige Anpassungsprobleme“, sagt Richter: „Die Bundesligareserve hat es uns sehr schwer gemacht“. Doch dann belohnten sich die Rot-Weißen für ihre extrem stabile und aufopferungsvoll kämpfende Abwehr, die die Landeshauptstädter immer wieder ins Zeitspiel oder zu Abschlüssen zwang, die ein gut aufgelegter Torhüter Jan Misar parierte. So konnten sich die Plauener nicht nur mit einem 5:1-Lauf auf 10:6 Mitte der ersten Halbzeit absetzten, sondern sich beim Stand von 14:9 nach 23 Minuten einen Fünf-Tore-Vorsprung herausspielen. Dann allerdings musste der bis dahin schon aus dem rechten Rückraum dreifach erfolgreiche und für diese Position einzige Linkshänder Petr Linhart angeschlagen ausgewechselt werden, was zu einem Bruch im Spiel der Hausherren führte. „Linos Verletzung war ein schwerer Verlust für uns, ich will nicht sagen, dass wir mit Lino gewonnen hätten, aber natürlich fehlt so ein erfahrener Spieler“, bedauert der Übungsleiter: „Das größte Problem war dann die Belastung für die anderen Spieler, denn ohne Lino hat uns eine wichtige Option gefehlt“. Diese Schwächung der Spitzenstädter nutzte der formstarke Tabellensechste gnadenlos aus, der bis zur Pause keinen Treffer mehr zuließ und nach dem Seitenwechsel sogar zum 14:14 ausgleichen konnte. „Der Gegner hat sehr gut zugeschoben, dadurch hatten wir keine Anspielstationen und dann macht man entweder Schritte, spielt einen Fehlpass oder nimmt sich einen unvorbereiteten Wurf“, erklärt Jan Richter: „Wir mussten dann auch der höheren Belastung Tribut zollen“.
In der Folge entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, in dem zwar die Vogtländer immer wieder mit zwei Toren vorlegten, doch es Elbflorenz II immer wieder gelang, diesen kleinen Vorsprung zu egalisieren. Erst in der Schlussphase schafften es die Füchse, dank des erneut sehr clever agierenden Lukas Horky, der den Dresdnern im Angriff zwei Bälle heraus fing und einer Doppelparade von Schlussmann Josef Pour, sich eigentlich spielentscheidend bis zum 25:22 wieder abzusetzen. „Das war eine absolute Willensleistung, das war wirklich gut“, lobt der Einheit-Trainer: „Wir haben uns in der Offensive gegen die sehr offensive Deckung sehr schwer getan, deshalb war es extrem wichtig, dass wir solche Ballgewinne hatten“. Doch erneut gelingt es den Rot-Weißen nicht mehr, aus den letzten Angriffen noch ein Tor und damit den Siegtreffer zu erzielen - auch, weil Oliver Sandin bei den Landeshauptstädtern zur Höchstform aufließ und die vier Würfe aus aussichtsreicher Position mit sehenswerten Paraden entschärfte. „Wenn man vier Minuten vor Schluss mit drei Toren führt, dann muss man auch gewinnen und das auch in Unterzahl“, ärgert sich Richter: „Am Ende sind wir auch an der Chancenverwertung gescheitert, wir haben ein paar Fehler zu viel gemacht und auch da fehlte vielleicht wieder Lino, der davor alles getroffen sowie im letzten Spiel zehn Tore gemacht hat“. Immerhin konnten die Plauener das Remis halten und sich damit einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt in der Mitteldeutschen Oberliga erkämpfen, der die Spitzenstädter mit nun 18:22 Zählern auf den zehnten Tabellenplatz klettern lässt. „Wir haben fast die ganze Begegnung geführt, wieder eine überragende Abwehrleistung gehabt und am Ende ein wenig unglücklich nur Unentschieden gespielt“, so ein dennoch zufriedener Einheit-Trainer Jan Richter: „Jeder Punkt ist für uns gut und speziell gegen eine Mannschaft, die die letzten vier Aufeinandertreffen gewonnen hat, ist dieses Remis auch etwas wert, deshalb bin ich auch stolz auf meine Mannschaft“. (flow)
HC Einheit Plauen: Pour, Misar - Model (2), Wokan (2), Janàsek, Krüger, Gehring (1), Linhart (3), Kacin (4), Jahn (5/1), Zbiral (5/2), Horky, Sira (3); Trainer Jan Richter, Co-Trainer Heiko Schuster, Mannschaftsverantwortlicher Bernd Grimm, Physio Christian Ulbricht
HC Elbflorenz 2006 II: Weinand (1), Bensch (5), Palm, Niestroj (3), Dutschke (2), Schürer, Oelke, Bilhastre (5), Sandin, Drefahl, Aktas (4), Kryszon (4), Prager, Kreutz, Schmelzer (1), Habuchi; Trainer Gonzalo Tajuelo, Co-Trainer Eric Meinhardt, Mannschaftsbetreuer Stephan Laskowski, Physio Lisa Grundt
Verwarnungen: 3 für HC Einheit Plauen, 2 für HC Elbflorenz 2006 II
Zeitstrafen: 3 für HC Einheit Plauen, 3 für HC Elbflorenz 2006 II
Siebenmeter: 5 für HC Einheit Plauen, keine für HC Elbflorenz 2006 II
Zuschauer: 313
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