Einheit gelingt Revanche gegen Aschersleben
Im vorletzten Heimspiel der Saison in der Mitteldeutschen Oberliga haben die Handballer des HC Einheit Plauen einen souveränen 28:23-Sieg gegen den Tabellennachbarn HC Aschersleben gefeiert. Wie den nun neuntplatzierten Füchsen der Start-Ziel-Sieg gelang.
Endlich hat’s geklappt: Den Rot-Weißen gelingt erstmals in der aktuellen Spielzeit mit dem nie gefährdeten 28:23-Erfolg am Samstagabend die Revanche für die bittere und denkbar knappe 26:27-Niederlage im Hinspiel gegen die Alligatoren. „Wir waren ja schon auswärts die bessere Mannschaft und diesmal konnten wir uns auch dafür belohnen“, strahlt Trainer Jan Richter: „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir es auch geschafft haben, den direkten Vergleich zu gewinnen“. Dabei dauerte es nicht nur fast fünf Minuten, bis das erste Tor in dem Duell der Tabellennachbarn durch Jan Kacin fallen sollte, sondern hatten die Plauener auch bis zum 5:5 nach gut elf Zeigerumdrehungen vor allem im Angriff einige Probleme. „Aschersleben hat uns mit ihrer offensiven 5:1-Abwehr überrascht, dadurch haben wir uns bisschen schwer getan und kamen nicht in unsere Abläufe rein“, erklärt Richter das etwas kopflose agieren der Spitzenstädter: „Aber dann haben wir umgestellt und Lösungen gefunden“. So konnten sich die Vogtländer trotz Unterzahl nicht nur erstmals auf 7:5 leicht absetzen, weil auch Torhüter Josef Pour einen Siebenmeter gegen den sonst so treffsicheren Carsten Kommoß parierte, sondern auch mit drei Toren beim 9:6 nach 18 Minuten in Führung gehen. „Wir hatten dann mehr Übergänge und nicht mehr so breit gespielt, wodurch wir zu guten Abschlussmöglichkeiten kamen“, lobt der Einheit-Trainer: „Wir haben dann auch gegen die 6:0-Deckung immer wieder aggressiv agiert“. Doch 95 Sekunden vor der Halbzeit kommen die Sachsen-Anhaltiner in Unterzahl per Strafwurf zum 13:13-Ausgleich, auch weil zuvor Petr Linhart von der Siebenmeterlinie an Torhüter Sven Mevissen scheiterte und es der ehemalige Nationalspieler Andreas Rojewski auf der anderen Seite besser machte. Dann aber nutzte Kacin erst klug den Platz dank der Überzahl auf Linksaußen aus und machte mit seinem verwandelten Konter nach einer Pour-Parade mit dem Pausenpfiff die umjubelte 15:13-Führung perfekt. „Das war für den Kopf ganz wichtig, dass wir die Tore machen und dann geht man entspannter in die zweite Halbzeit“, weiß Jan Richter.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Füchse binnen zwei Minuten auf 17:13 und konnten dann sogar ihren Vorsprung auf eine Sechs-Tore-Führung beim Stand von 24:18 nach knapp 48 Minuten ausbauen, da nun Torhüter Jan Misar mehrmals überragend parierte sowie seine Vordermänner nicht nur eine äußerst stabile Verteidigung stellten, sondern auch um jeden Ball leidenschaftlich kämpften. „Es war die Vorentscheidung, denn wir konnten in dieser Phase davonziehen und die Fehler eiskalt ausnutzen“, freut sich der Übungsleiter: „Damit haben wir den Grundstein für den Sieg gelegt und das Polster kam uns dann noch einmal zu Gute“. Denn die Alligatoren zwangen die Rot-Weißen in der Folge immer wieder ins Zeitspiel, blockten zu überhastete Würfe und auch Mevissen zeichnete sich nun öfter im Gehäuse aus. „Wir hatten gute Abschlussmöglichkeiten, die wir leider nicht genutzt haben und mussten deshalb kurzzeitig federn lassen“, berichtet Richter: „Es entstand aber nie der Eindruck, dass wir das Spiel verlieren könnten“. Dennoch verkürzten die Gäste aus dem Salzlandkreis binnen fünf Zeigerumdrehungen mit einem 4:0-Lauf auf 22:24, den auch eine Auszeit des Einheit-Trainers nicht unterbrechen sollte und damit noch einmal die Partie richtig spannend machte. Ausgerechnet in dieser Phase wird Linharts Siebenmeter erneut pariert, da „David Zbiral gefoult wurde und sich nicht gut gefühlt hat“, begründet Jan Richter den erneuten Wechsel des Siebenmeter-Werfers, nachdem Zbiral zuvor die beiden Strafwürfe verwandelt hat. „Wir haben aber mittlerweile das Vertrauen in uns, dass wir solche Spiele nicht mehr abgeben“, erklärt der Einheit-Trainer die positive Entwicklung der letzten Wochen: „Es ist eine Stärke, die die Mannschaft entwickelt hat und darüber sind wir sehr froh“. So konnten die Plauener verhindern, dass die Begegnung zu Gunsten der Sachsen-Anhaltiner kippt, auch weil „Hans in der Phase richtig stark gehalten hat, in der wir ihn gebraucht haben“, bekommt der Schlussmann ein Extralob von Jan Richter. Diese Paraden veredelte der mit sieben Toren beste Werfer des Aufeinandertreffens Zbiral mit einem ansatzlosen Treffer zum 25:22, Rechtsaußen Jan Faith mit einem Konter zum 26:22 und erneut Zbiral mit einem Tor des Willens zum entscheidenden 27:22, als sich der Tscheche durch die Manndeckung tankte. „Davids Abschlüsse wie seine cleveren Schlagwürfe waren sehr gut und sorgten auch dafür, dass es für Aschersleben schwer war, uns zu verteidigen“, schätzt der Übungsleiter seinen Mittelmann: „Die Mannschaft wollte nach der nicht so guten Leistung gegen Pirna den Zuschauern unbedingt zeigen, zu was sie im Stande ist“. Zwar nahm Gäste-Trainer Martin Wartmann zwei Minuten vor Abpfiff nochmal eine Auszeit, aber die Punkte zehn und elf aus den letzten sieben Partien sollte sie nicht mehr in Gefahr bringen - auch, weil sein Pendant Jan Richter in der Schlussphase immer wieder frische Kräfte einwechselte. „Wir hatten mit Lino noch eine Option mehr und konnten in der Offensive so die Last auf viele Schultern verteilen“, so der Einheit-Trainer: „Wir hatten viele Torschützen, weil auch der Rückraum seine Treffer erzielt hat und wir auch immer wieder den Kreisläufer freispielen konnten“. Dazu kam, dass Mevissen zwar „seine Bälle gehalten hat, aber nicht der Unterschiedsspieler war, da auch wir starke Torhüter hatten und so sein Einfluss nicht spielentscheidend war“, analysiert Richter: „Wir hatten auch Rojewski so gut im Griff, wie man so einen guten Spieler im Griff haben kann“. So legten die Spitzenstädter mit einer starken Abwehr und Angriff die Grundlage für den 28:23-Sieg, den Schlussmann Misar festhielt. „Was uns in den letzten Spielen bisschen abhanden gekommen war, haben wir diesmal umgesetzt und deshalb auch in der Höhe verdient gewonnen“, resümiert Einheit-Trainer Jan Richter: „Es war von der ersten bis zur letzten Minute eine konzentrierte, gute Leistung und wir konnten uns dabei immer auf die Abwehr verlassen sowie hatten wir in der Schlussphase mit Hans auch einen überragenden Torhüter“. (flow)
HC Einheit Plauen: Pour, Misar, Hujer - Model, Wokan (4), Krüger (3), Gehring, Linhart (1), Kacin (5), Jahn (2), Zbiral (7/2), Faith (2), Horky, Sira (4); Trainer Jan Richter, Co-Trainer Heiko Schuster, Mannschaftsverantwortlicher Bernd Grimm, Physio Antonia Weller
HC Aschersleben: Kommoß, Siggelkow, Pit Seifert (1), Fohrer (4), Filippov (4), Schreier (3), Wartmann, Rojewski (7/1), Völksch, Weber (2), Lücke, Nupnau (2), Uhlig, van Olphen, Gudonis, Mevissen; Trainer Frank Seifert, Mannschaftsverantwortliche Leandra Schütze
Verwarnungen: 1 für HC Einheit Plauen, 1 für HC Aschersleben
Zeitstrafen: 2 für HC Einheit Plauen, 1 für HC Aschersleben
Siebenmeter: 4 für HC Einheit Plauen, 2 für HC Aschersleben
Bild zur Meldung: Einheit gelingt Revanche gegen Aschersleben