Einheit gastiert beim Angstgegner
Noch nie konnten die Handballer des HC Einheit Plauen beim USV Halle gewinnen. Wie die Füchse am Samstagabend ab 19 Uhr im letzten Spiel der Saison den Tabellenvierten der Mitteldeutschen Oberliga besiegen wollen.
Es ist die letzte Partie der Spielzeit und es ist gleichzeitig das letzte Aufeinandertreffen für das Trainerduo - „Klar wollen wir gewinnen und dafür müssen wir wieder unsere Stärken aufs Parkett bringen, wie uns das in der Saison schon öfter gelungen ist“, sagt ein optimistischer Co-Trainer Heiko Schuster: „Wir brauchen wieder eine starke Deckung und im Angriff müssen wir äußerst effektiv sein“. Denn der USV Halle hat mit 842 Toren die zweitbeste Offensive der Liga und erzielt 31,2 Treffer pro Begegnung im Durchschnitt. „Die Defensive ist unser Prunkstück, deshalb müssen wir Halles schnelles Spiel von Beginn an unterbinden und das gelingt uns, indem wir selbst erfolgreich unsere Angriffe abschließen oder ihre Konter sowie ihre zweite Welle durch ein gutes Rückzugsverhalten stoppen“, fordert der Co-Trainer: „Da haben wir uns auch schon etwas einfallen lassen, was wir da taktisch machen“. Dass die Saalestädter ein besonders starkes Temposiel haben, belegt auch die Statistik, denn ihr bester Werfer ist Rechtsaußen Julius Conrad, der mit 219 Toren in 26 Partien und durchschnittlichen 8,4 Treffern pro Begegnung auf dem ersten Platz der Torschützenliste steht - und mit 95 Siebenmetern sogar ligaweit die meisten Strafwürfe verwandelt hat (81,20 Prozent). Auch der ehemalige Zweiliga-Spieler Tom Hanner, der auf Halbrechts auf Torejagd geht, ist als zweitbester Werfer mit 130 Treffern in 26 Aufeinandertreffen (5 pro Partie, Platz 11) sehr offensivstark. Unter dem seit Sommer an der Seitenlinie verantwortlichen Jan Bernhardt hat sich die Spielwiese der Panther leicht verändert: So soll die Abwehr „ein bisschen aggressiver auftreten“, was aber mit 782 Gegentoren (viertschlechteste Defensive) nicht so richtig gelang und im Angriff soll sehr schnell gespielt werden, um möglichst viele einfache Tore zu werfen. In der Offensive haben die Sachsen-Anhaltiner mit Nicolas Berends wahrscheinlich den besten Mittelmann der Liga in ihren Reihen, der sehr gute Entscheidungen trifft, seine Mitspieler klasse in Szene setzt und selbst noch äußerst torgefährlich ist - und mit 108 Toren in 26 Begegnungen (4,73 pro Partie, Platz 21) ihr viertbester Werfer ist. „Das ist Halles Schlüsselspieler und ihn gilt es zu stoppen“, weiß Schuster: „Doch wir dürfen uns nicht nur auf ihn konzentrieren“. Denn mit Tom Kryszon haben die Universitätsstädter einen weiteren treffsicheren Akteur, der den wurfstarken Rückraum komplettiert und in 24 Aufeinandertreffen bereits 117 Tore (4,88 pro Partie, Platz 16) auf Halblinks erzielen konnte. „Halle hat sehr gute Angriffsspieler“, so der Übungsleiter: „Es ist wieder ein starker Gegner aus dem oberen Tabellendrittel, aber gegen diese Truppen haben wir bisher immer gut gespielt, nur uns leider dafür zu selten belohnt“, sagt Schuster. Doch das gelang zumindest in Staßfurt (29:27) und gegen Bad Blankenburg (23:18). „Wenn wir diesmal von Beginn an hellwach sind und das Spiel offen halten, wieso sollte da nicht auch mal ein Sieg drin sein“? Dass die Spitzenstädter sich durchaus Chancen ausrechnen, liegt daran, dass die Panther in der letzten Woche beim abstiegsgefährdeten HSV Apolda nur einen denkbar knappen 26:27-Sieg einfahren konnten - allerdings war es nicht nur der neunte doppelte Punktgewinn in der Rückrunde sowie der fünfte Erfolg in Serie, sondern die Sachsen-Anhaltiner gewannen in diesem Jahr auf heimischem Parkett auch gegen den Tabellenzweiten NHV Concordia Delitzsch (25:24) und mussten sich nur dem Spitzenreiter SV 04 Oberlosa (28:34) geschlagen geben. „Halle wird uns nicht unterschätzen und noch konzentrierter agieren“, mutmaßt Heiko Schuster: „Unsere Stärke ist, dass wir von allen Positionen Torgefahr ausstrahlen und sich so der Gegner nicht auf einzelne Spieler konzentrieren kann“.
In der letzten Auswärtsfahrt zählen die Spitzenstädter wieder auf ihre treuen Anhänger - die Partie beginnt am Samstagabend, um 19 Uhr, in der Sporthalle im Bildungszentrum in Halle-Neustadt (Nietlebener Straße 14 ) und der Bus fährt 15 Uhr am Sportplatz am Lindentempel sowie 15.15 Uhr an der Einheit-Arena los. (flow)
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