Einheit will sich um mindestens einen Platz verbessern
Mit einem 15-köpfigen Aufgebot und drei Spielern im Anschlusskader geht der HC Einheit Plauen in die neue Saison in der Regionalliga Mitteldeutschland. Wieso der Verein das „Wettrüsten“ nicht mitmacht und wie die Füchse dennoch auch tabellarisch besser abschneiden wollen.
Es ist ein ambitioniertes Saisonziel, was Trainer Mario Schuldes am Freitagabend bei der offiziellen Mannschaftsvorstellung für die kommende Spielzeit in der Regionalliga Mitteldeutschland für seinen HC Einheit Plauen ausgegeben hat: Nach der erfolgreichsten Saison mit dem neunten Rang seit dem Gewinn des Vize-Meistertitels 2014/2015 wollen sich die Rot-Weißen erneut um mindestens einen Tabellenplatz verbessern. „Wir wollen den Trend bestätigen, den die Mannschaft am Ende der letzten Saison hatte und wollen besser als letztes Jahr abschneiden“, zeigte sich Schuldes sehr zufrieden mit dem zusammengestellten Aufgebot, dessen Kapitän weiterhin Maximilian Krüger ist: „Wir haben einen straken Kader, haben die Abgänge gut kompensiert und da bin ich guter Dinge, dass wir an die starke Rückrunde anknüpfen können.“
Die Auswahl besteht aktuell aus 13 Spielern und zwei Torhütern, daneben stehen dem Übungsleiter noch zwei Jugendspieler sowie Julien Kunze aus der zweiten Mannschaft im Anschlusskader zur Verfügung. „Es sollte das Ziel sein, dass wir gerade die Spieler aus der eigenen Jugend an die erste Mannschaft heranführen und perspektivisch auch integrieren“, hofft Mario Schuldes auf weitere einheimische Talente: „Die Nachwuchsspielgemeinschaft leistet sehr gute Arbeit.“ Nicht nur in der NSG, die aus den beiden Plauener Vereinen SV 04 Oberlosa und HC Einheit besteht, sondern auch in der ersten und zweiten Mannschaft sollen die Heranwachsenden die Möglichkeit erhalten, sich bestmöglich zu entwickeln. „Die Jugend ist die Zukunft, deshalb wollen den wir Nachwuchs fordern und fördern“, weiß der Einheit-Trainer: „Die Jungs geben im Training Gas und dabei wollen wir sie bestmöglich unterstützen.“ So trainieren die beiden 18-jährigen Roman Sinkule (Kreisläufer) und Philipp Zimmermann (linker Rückraum) mindestens einmal pro Woche im Männerbereich. „Wir haben mit Mario einen Trainer, dem es wichtig ist, auch die jungen Spieler in die Mannschaft zu integrieren“, freut sich die Vereinsvorsitzende Sabrina Lukas: „Wir haben endlich wieder junge Spieler, die aus der A-Jugend hinauswachsen und im Männerbereich spielen können.“ Dennoch sollen die beiden Plauener vorrangig in der A-Jugend sowie in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen und nur wenn es notwendig ist, in der Regionalliga Mitteldeutschland aushelfen. „Vielleicht haben wir so in der Zukunft die Chance, auch mal wieder eigene Spieler in die erste Mannschaft zu einem festen Bestandteil des Kaders zu entwickeln“, sagt Lukas, die gleichzeitig bedauert, dass es in den letzten Jahren bei keinem Spieler leistungsmäßig gepasst hat: „Aus der Nachwuchsspielgemeinschaft kommt so langsam auch oben etwas an, diese Entwicklung wollen wir weiter vorantreiben und die Chance nutzen.“ Unterstützung erhält dabei Trainer Mario Schuldes, der zuletzt beim ZHC Grubenlampe und beim HC Glauchau/Meerane an der Seitenlinie stand sowie in der Saison 2003/2004 beim HC Einheit Plauen spielte, von Josef Pour, der als Co-Trainer und Torwart-Trainer seine Erfahrung an die Riege weitergibt - und zudem als dritter Schlussmann weiterhin zur Verfügung steht.
„Der Aufwand, den wir ehrenamtlich betreiben müssen, ist mittlerweile schon ein ganz schöner Kraftakt, weil sich die Regionalliga Mitteldeutschland immer mehr professionalisiert und mit Macht versucht, in den Profihandball zu drängen, um als Profiliga anerkannt zu werden“, meint die Vereinsvorsitzende: „Ich sehe das nicht so und finde es übertrieben.“ Um weiterhin in der vierten Liga erfolgreich zu sein, gehört viel Engagement im Hintergrund dazu, aber natürlich auch Sponsoren, Partner und die Fans. „Solange wir das gemeinsam tragen und mit unseren Mitteln, die nicht mehr werden, schaffen können, ist das Ziel die Regionalliga Mitteldeutschland zu halten“, berichtet Sabrina Lukas weiter: „Wir haben ja in der vorletzten Saison gesehen, dass die Oberliga Sachsen bei weitem nicht mehr das Niveau wie früher hat und der Sprung zwischen vierter sowie fünfter Liga mittlerweile riesig ist.“ Dennoch möchte der Verein das Wettrüsten nicht mitmachen. „Wir werden also nicht immer mehr Geld in die erste Mannschaft buttern und immer mehr teure Spieler verpflichten, denn der Spielermarkt ist immer umkämpfter“, erklärt die Vereinsvorsitzende: „Da muss man auch den Jungs sehr danken, die jedes Jahr ihre Verträge verlängern und trotz gleichbleibender Bezahlung bleiben.“ Und so spielt der Kern der Mannschaft schon viele Jahre beim HC Einheit Plauen. „Dafür steht der Verein, das zeichnet unsere Arbeit aus und deshalb bleibt der Etat wie in der Vorsaison auch bei 100.000 Euro“, verkündet Lukas: „Die wirtschaftlichen Zeiten werden nicht besser, deshalb ist es gut, wenn es so funktioniert und die Sponsoren sowie Unterstützer uns weiterhin treu bleiben.“ So gab es glücklicherweise zwar keine Abgänge bei den Sponsoren und auf dieser Seite zwei Zugänge zu vermelden, diese werden aber auch benötigt, da die Kosten wie bei Schiedsrichtergebühren, Kilometerentschädigungen und Klamotten auch weiter steigen.
„Wir merken, dass die älteren Zuschauer wegbleiben und hoffen dennoch wieder auf mehr Zuschauer bei den Heimspielen“, so die Vereinsvorsitzende, die zudem bekannt gibt, dass die Eintrittspreise gleich bleiben: „Wir haben versucht, die Spieltage soweit wie möglich zu staffeln und so spielt die zweite Mannschaft vor der ersten Mannschaft, teilweise davor auch noch die A-Jugend.“ (flow)
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