Einheit möchte Schwung aus Auftaktsiegen mitnehmen
Die Ausgangslage könnte vor dem dritten Spieltag unterschiedlicher nicht sein: Nach den zwei gewonnenen Partien zu Saisonbeginn stehen die Handballer des HC Einheit Plauen mit 4:0 Punkten auf dem zweiten Platz in der Regionalliga Mitteldeutschland, während der HC Aschersleben nach zwei Niederlagen der Tabellenvorletzte ist. Wie den Füchsen am Samstag gegen zwei ehemalige Bundesligaprofis und einen Torwartriesen der dritte Erfolg in Folge gelingen soll.
„Wir haben ordentlich Selbstvertrauen getankt und fahren nach Aschersleben, um eine kleine Serie zu starten“, möchte Einheit-Trainer Mario Schuldes die beiden Punkte mit ins Vogtland nehmen: „Aschersleben ist eine Mannschaft auf unserem Leistungsstand, ein Gegner auf Augenhöhe, der sehr heimstark ist und deshalb ist es immer schwierig, dort zu spielen sowie erfolgreich zu sein.“ Denn die Alligatoren sind gespickt mit höherklassig erfahrenen Akteuren wie den 39-jährigen ehemaligen polnischen sowie deutschen Nationalspieler Andreas Rojewski, der erst von 2003 bis 2016 mit dem SC Magdeburg und dann bis 2019 beim SC DHfK Leipzig in der Bundesliga als Linkshänder auf Halbrechts auf Torejagd gegangen ist. „Andreas Rojewski ist wahrscheinlich einer der besten Angriffsspieler in der Liga, denn er ist ein kompletter Spieler, aber wir dürfen auch nicht den Fehler machen und uns nur auf ihn konzentrieren, denn Aschersleben hat noch weitere sehr gute Spieler“, weiß Schuldes: „Wir sollten die ganze Mannschaft im Auge behalten, allerdings können wir einen wichtigen Schritt in Richtung zwei Punkte machen, wenn wir Andreas Rojewski mit seiner individuellen Klasse in den Griff bekommen, was aber sehr schwer werden wird.“ Neben dem DHB- und EHF-Pokalsieger haben die Sachsen-Anhalter mit dem auf Halblinks spielenden Leon Klug und Kapitän Alexander Weber auf der Mitte wurfstarke Rückraumspieler sowie mit Pit Seifert einen überragenden Rechtsaußen. „Es wird eine sehr schwere Aufgabe“, meint der Übungsleiter: „Es wird auch eine Standortbestimmung, wie diese Saison verlaufen kann.“ Doch nicht nur im Angriff sind die Alligatoren glänzend besetzt, auch in der Abwehr können sie mit Fabian van Olphen auf den ehemaligen Kapitän der Europapokalsieger-Riege des SC Magdeburg von 2007 setzen, der die Defensive der Sachsen-Anhalter zusammenhält. „Wir brauchen von allen Positionen Torgefahr, damit wir auch nicht so berechenbar sind“, fordert Mario Schuldes: „Wir müssen die einfachen, individuellen Fehler weiter minimieren, die uns in den ersten beiden Partien noch bessere Ergebnisse leider gekostet haben.“ Das könnte eine Herausforderung werden, denn die Alligatoren haben mit Sven „The Rock“ Mevissen den größten Torhüter der Liga zwischen den Pfosten stehen, der unglaubliche 2,17 Meter groß ist und in vielen Duellen die Spitzenstädter schon verzweifeln ließ. „Wenn wir konzentriert im Torabschluss sind, dann werden wir auch sehr erfolgreich sein“, hofft der Einheit-Trainer: „Es ist sicherlich ein Knackpunkt, wenn wir das Torhüter-Duell gewinnen, dann haben wir gute Chancen, auch die Begegnung zu gewinnen.“ So überzeugte im ersten Aufeinandertreffen vor allem in der zweiten Halbzeit Jan Misar und hatte so großen Anteil am 29:27-Sieg beim SV Oebisfelde sowie in der vergangenen Woche Jan Dohnal, der mit zahlreichen Paraden den Grundstein für den 37:31-Erfolg auf heimischem Parkett legte. „Wir haben in den ersten beiden Spielen das Torhüter-Duell gewonnen und konnten dann auch die zwei Partien für uns entscheiden“, unterstreicht Schuldes: „Unsere Schlussmänner haben bisher gute Leistungen gebracht und wir hoffen, dass sie daran anknüpfen können.“ Anknüpfen wollen die Rot-Weißen an den gelungenen Saisonauftakt, die mit 4:0 Punkten auf dem zweiten Platz in der Regionalliga Mitteldeutschland stehen, während die Sachsen-Anhalter nach zwei Niederlagen gegen den USV Halle (30:36) und beim HC Glauchau/Meerane (23:26) der Tabellenvorletzte sind. „Aschersleben wird nach dem verbockten Saisonstart unbedingt die ersten zwei Punkte holen wollen, werden alles reinwerfen und ihre Heimstärke nutzen wollen“, ist sich der Übungsleiter bewusst: „Das macht es nicht leichter für uns, aber Aschersleben hat auch schon einen gewissen Druck.“ Damit der dritte Erfolg in Folge gelingt, wollen die Plauener ihr Tempospiel aufs Parkett bringen und in der Defensive noch konstanter stabil stehen „Wir wollen noch kompakter und aggressiver verteidigen, denn unser Tempohandball kann eine richtige Waffe sein“, ergänzt Mario Schuldes: „Die Jungs haben in den Partien gezeigt, dass wir das zu unserem Markenzeichen machen wollen und wir so die Gegner vor große Probleme gestellt haben, weil sie sich ihre Tore hart erarbeiten mussten.“ In der letzten Saison gewannen übrigens jeweils die Heimmannschaften: In Aschersleben mussten sich die Füchse denkbar knapp in letzter Sekunde mit 26:27 geschlagen geben, bevor sie sich in Plauen mit 28:23 revanchieren konnten.
„Wir hoffen, dass uns wieder einige Fans in Aschersleben auf den Rängen unterstützen, denn das ist für die Jungs auf dem Parkett wirklich wichtig“, zählt Schuldes trotz der sehr weiten Auswärtsfahrt wieder auf die treuen rot-weißen Anhänger - die Begegnung beginnt am Samstagabend, um 18 Uhr, in der Sporthalle am Ascaneum in Aschersleben (Otto-Lilienthal 22) und der Bus fährt um 12.30 Uhr am Sportplatz am Lindentempel sowie um 12.45 Uhr an der Einheit-Arena los. (flow)
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