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Einheit bleibt ungeschlagen und auf zweitem Tabellenplatz

22.09.2024

War das 26:26-Unentschieden der Handballer des HC Einheit Plauen am Samstagabend in der Regionalliga Mitteldeutschland beim bisher punktlosen HC Aschersleben ein verlorener oder gewonnener Zähler? Wieso die Füchse trotz einer Fünf-Tore-Führung in der zweiten Halbzeit in der Schlussphase sogar noch in Rückstand gerieten.

„Es war leider nicht die gute Leistung, die wir uns gewünscht hatten“, sagt sich Einheit-Trainer Mario Schuldes: „Dennoch haben wir über 50 Minuten ordentlich gespielt.“ Denn nachdem der ehemalige deutsche Nationalspieler Andreas Rojewski den ersten Treffer der Partie erzielte, kamen die Rot-Weißen sehr gut ins Spiel und bejubelten beim 7:2 nach gut zwölf Minuten die erstmalige Fünf-Tore-Führung, die auch noch beim 9:4 Mitte der ersten Halbzeit Bestand hatte. „Die Defensive war super, die Jungs haben intensiv gearbeitet und so im Zusammenspiel mit dem stark haltenden Torhüter Jan Misar viele Bälle erobert, wodurch wir einfache Tore erzielen konnten“, lobt Schuldes: „Aschersleben hat dann aber den Angriff umgestellt und bessere Lösungen gefunden.“ Denn die Alligatoren begannen aufgrund von Personalsorgen mit einer ungewohnten Aufstellung und brachten nach einer Auszeit ihre erfahrenen Spieler, was sich mit dem 9:10-Anschlusstreffer nach knapp 25 Minuten auszahlte. „Das Problem war, dass wir in dieser Phase unsere stabile Verteidigung nicht mehr stellen konnten“, erklärt der Übungsleiter: „Wir bekommen das dann aber noch vor der Pause ganz gut korrigiert.“ 

Nachdem beim 14:11 die Seiten gewechselt wurden, knüpften die Plauener nahtlos an die gute Phase an und erhöhten binnen zwei Zeigerumdrehungen auf 16:11 - und diese erneute Fünf-Tore-Führung konnten die Spitzenstädter auch bis zum 18:13 nach gut 37 Minuten halten. „Wir müssen eigentlich mit sieben Toren davonziehen, aber es ist leider nicht gelungen, uns diesen spielvorentscheidenden Vorsprung zu erspielen“, ärgert sich Mario Schuldes über zu viele technische Fehler und Fehlwürfe: „Wir haben das Spielgeschehen kontrolliert.“ Bis zum 22:18 Mitte des zweiten Durchgangs, als Ascherslebens Trainer Martin Wartmann seine zweite Auszeit nimmt und auf eine 5:1-Abwehr umstellt. „Daraufhin bekamen wir Probleme bei unseren Abschlüssen, da haben wir einige gute Bälle verworfen und die Hausherren wieder ins Spiel kommen lassen“, bedauert der Einheit-Trainer: „Auch das Zusammenspiel zwischen Verteidigung und Torhüter hat nicht mehr so gut funktioniert.“ Das nutzten Ascherslebens erfahrene Spieler um Rojewski und Kapitän sowie Mittelmann Alexander Weber aus, der auch seine treffsicheren Außenspieler wie Florian Nupnau und den mit sieben Toren besten Werfer Jannik Fohrer immer wieder erfolgreich in Szene setzte. „Wir haben zu unkonzentriert agiert, dadurch einiges liegen gelassen und in der Defensive auch nicht mehr so den richtigen Zugriff bekommen“, analysiert Schuldes: „Wir kamen auch nicht mehr so richtig in unser Tempospiel, auch weil Lukas Horky angeschlagen ins Spiel ging und das hat uns einfache Tore gekostet, die wir aber sehr gebraucht hätten.“ So konnten die Sachsen-Anhalter nach knapp 51 Minuten erst den 22:23-Anschlusstreffer erzielen, wenig später dann auch den 24:24-Ausgleich und nach über 55 Minuten sogar erstmals wieder mit 25:24 in Führung gehen. „Wir haben richtig zu spüren bekommen, dass das für Aschersleben ein sehr wichtiges Spiel war, sie richtig Druck hatten und unbedingt punkten wollten“, weiß der Übungsleiter um die angespannte Lage nach den zwei verlorenen Auftaktpartien der Alligatoren: „Unsere 25 mitgereisten Fans haben auch in dieser für uns schwierigen Phase ordentlich Stimmung gemacht, was super war und uns sehr geholfen hat.“ Denn nicht nur der nun zwischen den Pfosten stehende Schlussmann Jan Dohnal zeichnete sich gleich mit wichtigen Paraden aus und hält so die Füchse im Spiel, sondern auch Mittelmann David Zbiral behält die Nerven - und netzt zum 25:25 ein. Doch in der nun hitzigen Schlussphase gelingt es Aschersleben, erneut mit dem 26:25 vorzulegen und so verblieben den Rot-Weißen nur noch 70 Sekunden, um wenigstens einen Punkt zu sichern. „Es war das Minimum, was wir noch herausholen konnten, aber ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft das schafft und ich war fest davon überzeugt, dass wir in unserem letzten Angriff das entscheidende Tor machen“, verrät Mario Schuldes: „Man hat gemerkt, wie die Jungs alles reingehauen haben und das zeichnet uns aus, dass wir sehr engagiert in den entscheidenden Phasen sind.“ Und der Einheit-Trainer sollte Recht behalten, denn fünf Sekunden vor Abpfiff traf Kreisläufer Jakub Sira zum umjubelten 26:26-Endstand, den der nun wieder zwischen den Pfosten stehende Misar mit seiner Parade von Rojewski letzten Wurf festhielt. „Wir haben definitiv einen Punkt verschenkt, weil wir vom Spielverlauf zwei Zähler hätten mitnehmen müssen“, resümiert Schuldes: „Am Ende müssen wir aber noch froh sein, dass wir nicht mit leeren Händen dastehen, weshalb wir glücklich einen Punkt geholt haben, über den wir uns dennoch freuen.“ Dass es wie schon in der vergangenen Saison zu solch einem engen Aufeinandertreffen kam, lag auch daran, dass drei Siebenmeter nicht verwandelt wurden, „uns die fünf Zeitstrafen in der zweiten Halbzeit recht stark geschwächt und wir insgesamt zu viele technische Fehler gemacht haben - vor allem in den ungünstigsten Situationen, das hat uns schon sehr wehgetan und daran müssen wir arbeiten“, blickt Einheit-Trainer Mario Schuldes mit nun 5:1 Zählern und dem zweiten Tabellenplatz bereits nach vorn: „Wir sind weiter ungeschlagen, hatten ein schweres Auswärtsspiel und haben trotzdem einen Punkt geholt.“ (flow)

 

HC Einheit Plauen: Misar, Dohnal - Model, Janàsek, Krüger (1), Englert, Linhart (5/1), Kacin (3/1), Jahn (6/1), Zbiral (6), Horky, Stegner, Szöllösi (1), Sira (4); Trainer Mario Schuldes, Mannschaftsverantwortlicher Bernd Grimm

 

HC Aschersleben: Kommoß, Klug, Pit Seifert (3), Fohrer (7), Chris Hoffmann (2), Schreier, Rojewski (6), Keil, Völksch (1), Paul Hoffmann, Weber (4), Nupnau (3), Gudonis, Mevissen; Trainer Martin Wartmann, Mannschaftsverantwortlicher Frank Seifert, Physio Leandra Schütze

 

Verwarnungen: 2 für HC Einheit Plauen, 1 für HC Aschersleben

Zeitstrafen: 5 für HC Einheit Plauen, 3 für HC Aschersleben

Siebenmeter: 6 für HC Einheit Plauen, keinen für HC Aschersleben

 
 
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