Einheit II zieht souverän in zweite Pokalrunde ein
Es war ein fast perfektes Spiel, welches die Handballer der zweiten Mannschaft des HC Einheit Plauen am Samstagnachmittag in der ersten Runde des Regionspokals gegen den Ligakonkurrenten HV Grüna zeigten: Die Füchse besiegten die Rand-Chemnitzer deutlich mit 32:17 und ziehen so souverän in die zweite Runde ein. Bis auf den berufsbedingt fehlenden Kreisläufer Tom Jahn standen Trainer Marcel Wunderlich alle Leistungsträger zur Verfügung, was dem Spiel der Rot-Weißen sichtlich gut tat.
Gleich zu Beginn der Partie zeigten die Hausherren den mit nur acht Spielern, davon verletzte sich auch noch nach wenigen Minuten der Mittelmann, der seinen Finger beim Versuch der Ballaufnahme auskugelte und einem Torhüter angereisten Gästen, dass sie große Lust an einer zusätzlichen Begegnung haben. Bereits nach 38 Sekunden eröffnete Gian-Luca Corda mit dem ersten Treffer des Aufeinandertreffens den Torreigen und auch wenn es wegen einiger nicht verwerteter Kontermöglichkeiten aufgrund von Fehlpässen oder Fehlwürfen über drei Zeigerumdrehungen dauern sollte, bis Julien Kunze zum 2:1 einnetzte, legten die Spitzenstädter in der Anfangsphase den Grundstein für den Erfolg. Denn in den nächsten sieben Minuten ließen die Vogtländer kein Gegentor mehr zu, stellten eine stabile Abwehr, die entweder selbst Ballgewinne erzwang oder es dem stark haltenden Torhüter Felix Neef ermöglichte, sich immer wieder mit Paraden auszuzeichnen. Im Angriff wurden nun die Chancen effektiv genutzt, mit Tempo gespielt und so über Konter oder einer druckvollen zweiten Welle einfache Treffer über Corda, Kunze sowie Xaver Hinterseer erzielt. Erst eine Auszeit der Grünaer unterbrach den 7:0-Lauf, die nun mit zwei Kreisläufern agierten und so die Verteidigung immer wieder vor Probleme stellte, indem sie einen zweiten Deckungsspieler banden oder sich die Füchse blocken ließen. Dazu kam eine Unterzahlsituation, die die Rand-Chemnitzer mit 2:0 gewannen und so bis zur 23. Minute auf 7:10 verkürzen konnten - auch, weil die Rot-Weißen einmal den kompletten Rückraum durchgewechselt hatten und für die erfahrenen Akteure Corda, Tino Fuhrmann sowie Jan Richter die jungen Spieler Philip Zimmermann, Roman Sinkule und Florian Speer kamen, die Probleme hatten, sich gegen die nun aggressivere Defensive der Gäste durchzusetzen. Doch nach einer Auszeit wechselte Trainer Wunderlich zurück und brachte die Seinen so auch wieder in die Erfolgsspur, die die Grünaer mit ihrem schnellen Spiel müde liefen, immer wieder in die Lücken gingen und diese Freiräume zum sicheren Einnetzen nutzten - auch, weil Jan Richter nicht mehr nur mustergültige Pässe spielte, sondern mit seinem Doppelpack das Werfen wieder für sich entdeckte und so vor allem auch den Kreisläufern mehr Luft zur Entfaltung gab. So auch kurz vor der Pause, als der Schreiberling bei einem Abpraller auf Linksaußen sein sogenanntes Schlangenkunststück aufs Parkett brachte, das mit einem Siebenmeter belohnt wurde und Speer seinen ersten Strafwurf im Männerbereich gleich zum 15:9-Halbzeitstand verwandelte.
Nachdem Neef bereits im ersten Durchgang einen Siebenmeter gehalten hatte, wiederholte der Schlussmann diese Glanztat nach dem Seitenwechsel und sorgte auch dafür, dass die Hausherren erneut fast zwölf Minuten ohne Gegentor bleiben - und so die Führung auch dank eines Doppelpacks von Michael Keller erstmals auf zehn Tore beim 19:9 ausbauen konnten. Zwar sorgte wieder eine Auszeit der Rand-Chemnitzer dafür, dass sie sich stabilisierten und bis Mitte der zweiten Halbzeit beim 14:22 den Rückstand nicht noch größer werden ließen, doch dann sollte die Thomas-Tuchel-Taktik voll aufgehen. Denn bis zum Schlusssignal blieben die Spitzenstädter erneut erst sieben Minuten ohne Gegentor, weil die nun wieder auf dem Parkett stehenden jungen Spieler offensiver deckten und den Kontakt zum Ballführenden suchten, was zu einigen Ballgewinnen führte sowie der glänzend aufgelegte Torhüter Lars Reinhardt nahtlos an die Leistung seines Vorgängers anknüpfte. Auch in der Offensive setzten die drei Nachwuchsakteure immer wieder sehenswerte Akzente, Speer ließ sich auch trotz einer DDT-Wrestling-Einlage seines Gegenspielers nicht am Abschluss hindern und so schraubten auch Zimmermann sowie Sinkule auch deshalb das Ergebnis in die Höhe, weil sie bis zum Abpfiff ihre Pferdestärken aufs Parkett brachten. Einziges Manko: Obwohl alle Akteure ihre Einsatzzeit bekamen, schaffte es das Linksaußen-Trio um Niklas „Falk“ Hoffmann, Florian „Schreiberling“ Wißgott sowie Marcel „Rücken“ Maschke nicht, die durchaus vorhandenen, teilweise sehr guten Chancen auch mal in ein Tor umzumünzen und sollten da vielleicht noch einmal die Blicke zu den treffsicheren Rechtsaußen schweifen lassen, wo Keller sowie Kunze insgesamt acht Mal einnetzten - und Kunze sich mit seinem letzten Tor zum so wichtigen dreißigsten Treffer auch in der Mannschaft doppelt mit einem Kasten isotonischer Hopfenmalzgetränke verdient gemacht hat. (flow)
HC Einheit Plauen II: Reinhardt, Neef - Corda (6/1), Sinkule (1), Zimmermann (4), Wißgott, Richter (2), Maschke, Keller (2), Hofmann, Kunze (6), Hinterseer (5), Fuhrmann (3), Speer (3/1); Trainer Marcel Wunderlich, Co-Trainer Steve Schmidt, Mannschaftsbetreuer Andreas Harloff, Mannschaftsverantwortlicher Gerold Neef
Verwarnungen: 3 für HC Einheit Plauen II
Zeitstrafen: 2 für HC Einheit Plauen II
Siebenmeter: 2 für HC Einheit Plauen II
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