Seit dieser Saison steht Mario Schuldes an der Seitenlinie des HC Einheit Plauen in der Regionalliga Mitteldeutschland, war zuletzt zwei Jahre Trainer beim ZHC Grubenlampe und vorher zweieinhalb Jahre beim HC Glauchau/Meerane. Für den HC Einheit Plauen spielte der 42 Jährige in der Saison 2003/2004 und wurde in der damaligen Oberliga Dritter hinter dem HC Dresden sowie HSV Glauchau. Danach wechselte der Zwickauer in die Regionalliga zum SV Hermsdorf, spielte dort ein Jahr und setzte anschließend seine Spielerkarriere beim HSV Glauchau fort, bis er dort dann Trainer wurde.

Der Trainer beim HC Einheit Plauen war damals der DDR-Nationalspieler Dietmar Schmidt, in der Mannschaft spielten unter anderen der tschechische Nationalspieler Roman Becvar, Michael Hätterich, Chris Dathe und Silvio Fuchs; wie prägten diese leistungsstarken Spieler deinen sportlichen Lebensweg?

Das Jahr hat mich als junger Spieler sehr vorangebracht und ich habe natürlich viel von denen gelernt. Das war auch ganz wichtig für meine persönliche Entwicklung.

In 18 Siegen, drei Unentschieden und fünf Niederlagen erzielte Mario Schuldes 56 Tore.

Unter Trainer Jan Richter gelang den Füchsen im vergangenen Spieljahr mit dem neunten Platz die beste Platzierung in der Mitteldeutschen Oberliga seit dem Vize-Meistertitel in der Saison 2014/2015; eine schwere Hypothek?

Nein, ich sehe das eher als Ansporn für meine Arbeit. Diese erfolgreiche Saison zeigt, wie gut Jan mit seiner Mannschaft gearbeitet hat und was für Potenzial in der Auswahl steckt. Ich kann darauf aufbauen.

Mittlerweile sind die ersten drei Spiele erfolgreich absolviert, gibt es bezüglich des Personals noch Handlungsbedarf?

Nein, ich bin absolut zufrieden und dem Verein ist es ja gelungen, fast alle Leistungsträger weiter zu binden.

Was erwartest du von den vier Neuzugängen?

Wir haben bewusst drei junge Spieler verpflichtet und bei denen muss man mit Leistungsschwankungen rechnen, aber alle geben Vollgas. Ich hoffe, dass sie mit Trainingsfleiß und guten Leistungen viel Druck auf die Etablierten ausüben. Joel, Marcell und Jan sollen zeigen, dass sie spielen wollen, sich im Training anbieten und um ihre Einsatzzeit kämpfen. Torhüter Jan Dohnal muss vor allem noch an individuellen Dingen arbeiten, hat aber mit Co-Trainer – und unseren Routinier im Tor – Josef Pour einen idealen Lehrmeister, um mehr Variabilität in sein Torwartspiel zu bekommen. Marcell Szöllösi wurde erst spät Handballspieler, weshalb ihm noch gewisse Grundlagen fehlen. Daran muss er arbeiten, so an Sperrstellungen oder dem Torabschluss und da kann er von Jakub Sira viel lernen. Joel Stegner ist zweifelsohne ein großes Talent, ist variabel einsetzbar und kann auf verschiedenen Positionen wie Linksaußen oder auf Rückraum Mitte spielen. Rico Englert, unser neuer Routinier, kann im Angriff sowie in der Abwehr spielen, kennt seine Rolle in der Mannschaft und wird uns weiterhelfen.

Was ist dein Erfolgsrezept für eine gute Saison?

Eine stabile Abwehr mit vielen Ballgewinnen, hohes Tempo bei minimaler Fehlerquote im Konterspiel und eine hohe Wurfqualität. Zudem variable Positionsangriffe mit Torgefahr von allen Positionen sowie Geduld für den optimalen Wurf- oder Zuspielzeitpunkt.

Favorisierst du eine 5:1-Abwehr?

Ich finde die 5:1-Abwehr super, doch die einzuspielen, ist sehr trainingsintensiv und das braucht noch etwas Zeit. Wir spielen sie zwar schon gut, können sie aber noch besser spielen. 

Wie beurteilst du die Zusammenarbeit mit Co-Trainer Josef Pour?

Die Zusammenarbeit läuft im Training sowie Spiel super, „Pepe" ist sehr engagiert und eine riesengroße Hilfe. Er kennt seit Jahren die Mannschaft und ist so ein enorm wichtiges Bindeglied für mich.

14 Mannschaften spielen um Punkte, wie ist die tabellarische Zielstellung?

Der fünfte Platz wäre schon ein optimales Ergebnis.

Wer wird ganz vorn sein?

Die SG Pirna/Heidenau und der NHV Concordia Delitzsch sind meine Favoriten.

Wie werden sich die Rot-Weißen ihren Fans in der Einheit-Arena präsentieren?

Leidenschaftlich, mit modernem Tempohandball und sehr vielen Emotionen.